Neue Castingshow

Es geht um die Wurst: Rea und Conchita suchen den ESC-Star 2024

In sechs Shows werden zwei Kandidaten für den ESC-Vorausscheid in Berlin-Adlershof gesucht, moderiert von Barbara Schöneberger.

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Rea Garvey und Conchita Wurst präsentieren die Sendung „Ich will zum ESC!“. Die beiden Gewinner des Castings treten dann beim deutschen Vorausscheid in Berlin-Adlershof an.
Rea Garvey und Conchita Wurst präsentieren die Sendung „Ich will zum ESC!“. Die beiden Gewinner des Castings treten dann beim deutschen Vorausscheid in Berlin-Adlershof an.André Kowalski/NDR

Die letzten Jahre beim Eurovision Song Contest (ESC) waren für Deutschland blamabel. Abgesehen von Michael Schulte, der 2018 Vierter wurde, wurden wir in den vergangenen acht Jahren maximal Vorletzter. Das soll diesmal anders werden: Mit einer Art „Voice of Germany light“ werden noch zwei Finalisten für den deutschen Vorausscheid in Berlin gesucht. Als Coaches dabei: „Voice of Germany“-Veteran Rea Garvey und Conchita Wurst, 2014 ESC-Gewinnerin für Österreich.

Conchita Wurst („Rise Like A Phoenix“) und Rea Garvey („Supergirl“) dürfen in der sechsteiligen Serie „Ich will zum ESC!“ (ab 25. Januar in der ARD-Mediathek) noch jeweils ein musikalisches Talent in den ESC-Vorentscheid heben. Dort warten bereits acht Acts auf die Entscheidungsshow am 16. Februar in Berlin, darunter Max Mutzke und Marie Reim.

ESC-Casting wirkt wie ein Ableger von „Voice of Germany“

Die Moderatorin, Sängerin und Dragkünstlerin Conchita Wurst, hinter der der Entertainer Tom Neuwirth steckt, findet es großartig, dass Deutschland bei der Suche nach ESC-Erfolg nicht aufgibt. „Ich liebe ja den Ehrgeiz. Deutschland könnte es ja auch wurscht sein“, sagt Conchita Wurst. Sie und Garvey wollen nun die Person finden, „die genau das jetzt wieder ins Positive kehrt“. Conchita Wurst hatte 2014 mit „Rise Like A Phoenix“ den ESC gewonnen.

Ein Geheimrezept für den Erfolg gebe es allerdings nicht. „Das Einzige, was auffällig ist: Es gewinnen immer die Stars. Die, die eine gute Nummer haben, gut performen, Ausstrahlung haben und mit denen die Leute connecten können.“ Und Conchita Wurst ist überzeugt: „Solche Leute haben wir. Ja, das glaube ich ganz fest.“ Sie hätte glatt auch das gesamte Kandidatenfeld für den Vorentscheid auswählen können. „Hätte man mich gelassen, ich hätte es gemacht.“

Ganz wie bei „The Voice of Germany“ entscheiden nach dem Auftritt erst die Coaches, ob sie das Talent in ihr Team aufnehmen, und dann entscheiden die Sänger, wer ihr Coach sein darf. Nicht alle der 15 Bewerber schaffen es ins Bootcamp, und nur zwei pro Team Conchita und Team Rea stehen am Ende im Finale um das letzte Ticket für den deutschen Vorentscheid. „Ich kenne keine Castingshow, wo der Preis so gigantisch groß ist wie bei uns“, sagt Wurst dazu.

Barbara Schöneberger moderiert den deutschen ESC-Vorausscheid in den Studios Berlin-Adlershof.
Barbara Schöneberger moderiert den deutschen ESC-Vorausscheid in den Studios Berlin-Adlershof.Marius Becker/dpa

Und den wollen 15 sehr verschiedene Sänger haben – der Typ von nebenan, eine TikTok-Schauspielerin, ein Straßenmusiker, eine Transfrau, ein Musicaldarsteller, ein Student, eine Berufssängerin. Ob einer von ihnen am Ende Deutschland beim ESC in Malmö vertreten wird und das neue Format vielleicht sogar fester Bestandteil des künftigen Auswahlprozesses werden kann, entscheidet sich erst am 16. Februar bei der Liveshow im Studio Adlerhof (wo ja auch „Voice of Germany“ produziert wird).

Rea Garvey: „Ich liebe die Harmonie zwischen Conchita und mir“

Die Sendung ist tatsächlich sehr unterhaltsam. Und daran haben die Coaches Conchita Wurst und Rea Garvey einen großen Anteil. Das Duo kommt ausgesprochen sympathisch rüber, plaudert auch hier und da aus dem Nähkästchen und ist bei den Beurteilungen so ehrlich wie achtsam. Sie funktionieren harmonisch und man kann und will viel mit ihnen lachen. „Wir sind so ein eingespieltes Team. Mit Rea zu arbeiten ist echt ein Genuss und ein Geschenk“, sagt Conchita. Und Rea Garvey ergänzt: „Ich liebe die Harmonie zwischen Conchita und mir. Das macht sehr viel Spaß.“

Sie steht schon als Finalistin fest: Die Sängerin Marie Reim kämpft beim deutschen ESC-Vorentscheid um den Startplatz beim Eurovision Song Contest 2024.
Sie steht schon als Finalistin fest: Die Sängerin Marie Reim kämpft beim deutschen ESC-Vorentscheid um den Startplatz beim Eurovision Song Contest 2024.Jens Kalaene/dpa

Der bessere Coach sei aber trotzdem sie, sagt Conchita Wurst und lacht. „Ich weiß, wie es dort abläuft. Musikalisch fühle ich mich auch relativ fit. Ich sage jetzt mal provokant: Rea, in Sachen Song Contest: Thank you for participating, I am taking over now.“ (dt.: Danke fürs Mitmachen, ich übernehme jetzt.) Wurst ist davon überzeugt, dass ihre Talente im Vorentscheid begeistern werden: „Ich bin total zuversichtlich. Hits, Hits, Hits haben wir in der Tasche.“

Rea Garvey zeigte sich nach der Aufzeichnung der ersten Folgen überrascht vom Potenzial der Talente. Für ihn war die Show zunächst vor allem als gute Unterhaltung gedacht, sagt er dazu. „Dass wir jetzt durch den Prozess gegangen sind und wissen, dass wir wirklich gute Chancen haben, die Sieger dieser Show zu sein, das ist schon aufregend. Das habe ich nicht erwartet.“ Das Finale der Sendung läuft am 8. Februar live in der ARD-Mediathek und auf NDR (22 Uhr). Dann entscheiden die Zuschauer. ■