Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen ist in Berlin Alltag, wenn es auf den Gleisen von U- und S-Bahn wieder mal nicht rollen will. Und er ist für die meisten Fahrgäste nervig und zeitraubend. Wenn er dann allerdings auch für die Passagiere noch gefährlich wird, ist das Maß ja wohl voll.
In Mitte musste die Berliner Polizei am Donnerstag eingreifen und Fahrzeuge des SEV aus dem Verkehr ziehen. Wie die Polizei auf ihrer Facebook-Seite berichtet, waren Beamten in Mitte mehrere Busse aufgefallen – wegen ihres „ungepflegten Erscheinungsbildes“, wie es dort heißt. Und siehe da, die Fahrzeuge waren nicht nur von außen „Pfui“, sondern auch die „Innereien“ der Busse waren nicht in so wirklich tollem Zustand.
Was die Polizisten zu Gesicht bekamen, als sie unter die Gefährte krabbelten, wäre laut Polizei nicht das gewesen, was man von Bussen, die Personen von A nach B bringen, erwarte. Und dann folgt eine Mängelliste, die den zahlenden Fahrgast erschaudern lässt.
Wir zitieren hier mal weitgehend den Facebook-Post der Berliner Polizei, an dessen Ende man sich fragt, was stimmt eigentlich mit den Betreibern solcher Fahrzeuge nicht? Bus 1: Servolenkung ausgefallen, kaputte Beleuchtung, Antriebsachse verölt, Prüfdatum vom Feuerlöscher überschritten. Bus 2: Hauptuntersuchung abgelaufen, Beleuchtung siehe Bus 1, Steinschläge auf der Frontscheibe und auch ein veralteter Feuerlöscher. Bus 3: Lenkung funktionierte nicht richtig, Motor und Tank verlieren Betriebsmittel, Kontrollleuchte Bremsanlage leuchtet, Querträger mit erheblicher Korrosion, Unfallschaden, keine Nothämmer, Feuerlöscher siehe oben! Bus 4: Servolenkung – Sie ahnen es sicher schon – defekt!
Die Polizei waltete also ihres Amtes und legte die vier Schrottbusse still, denn verkehrssicher ist anders.