Was betroffen ist

Ein bisschen Streik muss sein: So fährt die BVG heute durch Berlin

Kleine Gewerkschaften haben zum Mini-Arbeitskampf aufgerufen. Das hat bereits einige Auswirkungen auf den Linien der Verkehrsbetriebe. Ab Donnerstag soll es schlimmer werden.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Eine U-Bahn rollt am Morgen auf einen Bahnhof ein. Auf der Info-Tafel läuft der Hinweis zum Warnstreik bei der BVG. Denn braucht man auch, um den Mini-Streik wahrzunehmen.
Eine U-Bahn rollt am Morgen auf einen Bahnhof ein. Auf der Info-Tafel läuft der Hinweis zum Warnstreik bei der BVG. Denn braucht man auch, um den Mini-Streik wahrzunehmen.Paul Zinken/dpa

Die gute Nachricht: Wer am heutigen Montag mit den Bussen, U- und Straßenbahnen der BVG in Berlin unterwegs ist, erreicht mit kleinen Einschränkungen sein Ziel – obwohl bei den Verkehrsbetrieben seit 3 Uhr früh ein Arbeitskampf läuft. So nach dem Motto: Ein bisschen Streik muss sein!

Doch der Mini-Streik bringt die Stadt offenbar nicht zum Stillstand, zu dem die kleinen Nahverkehrs-Gewerkschaften NahVG, GKL und DBB Beamtenbund bis 14 Uhr aufgerufen haben. Sie wollen im Tarifkonflikt für ihre Forderungen unter anderem nach zwei zusätzlichen Urlaubstagen, höheren Wochenend- und Feiertagszuschlägen und 100-prozentiger Vergütung der gesamten offiziellen Arbeitszeit mehr Druck machen.

Die BVG teilt mit, dass am Montagmorgen trotz des Arbeitskampfes alle BVG-Linien im Einsatz sind. Mehr oder weniger pünktlich, so wie es bei der BVG auch an Tagen ohne Streik normal ist.

In der Tat: Laut Aussagen der BVG fährt der Großteil der Busse, U- und Straßenbahnen planmäßig. „Im Busverkehr kommt es auf einigen Linien zu längeren Wartezeiten als üblich. Bei der U-Bahn und bei der Straßenbahn fallen lediglich einzelne Fahrten aus“, heißt es am Morgen bei der BVG.

Streikbeginn um 3 Uhr: Eine Straßenbahn rollt dennoch am Alex zum Einsatz ein.
Streikbeginn um 3 Uhr: Eine Straßenbahn rollt dennoch am Alex zum Einsatz ein.Paul Zinken/dpa

BVG-Mitarbeiter in den Leitstellen und auf den Betriebshöfen würden darauf achten, „dass möglichst nicht zwei Fahrten hintereinander ausfallen“, heißt es weiter. Längere Taktlücken können so meist vermieden werden. Bisher reichten die Mitarbeiter-Kapazitäten aus, um alle Fahrgäste an ihr Ziel zu bringen. Die Fähren der BVG sind vom Streikaufruf der Gewerkschaften gar nicht betroffen und fahren planmäßig.

Mini-Streik ist für BVG-Koordinatoren die Generalprobe für den großen Warnstreik am Donnerstag

Bei der BVG betrachtet man den Mini-Streik quasi als Generalprobe für den großen Ausstand am Ende dieser Woche. Denn da hat die Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik bei den Verkehrsbetrieben aufgerufen, die in der BVG-Belegschaft sehr stark vertreten ist.

Die Linienbusse fahren auch nicht pünktlicher als sonst.
Die Linienbusse fahren auch nicht pünktlicher als sonst.Paul Zinken/dpa

Die Auswirkungen dürften für Berliner und Pendler aus Brandenburg wesentlich härter sein, wenn ab Donnerstag, 29. Februar, ab 3 Uhr viele Betriebshöfe der BVG bestreikt werden. Vom Warnstreik, der bis 1. März bis 14 Uhr dauern soll, ist auch die BVG-Tochtergesellschaft Berlin Transport betroffen. Dann wird es zu weitaus größeren Ausfällen bei den Öffis in der Hauptstadt kommen.

Und die Auswirkungen werden auch in Brandenburg zu spüren sein. Denn Verdi wird am 1. März auch in allen weiteren Bundesländern außer Bayern den öffentlichen Personennahverkehr bestreiken. Mit dem koordinierten Vorgehen soll der Druck auf sämtliche Arbeitgeber, mit denen derzeit verhandelt wird, erhöht werden.