Ausgerechnet im Kernland des Berliner Döners will Fußballer Lukas Podoslki den Berlinern zeigen, wie ein Döner schmecken muss. Am Kottbusser Tor eröffnet „Poldi“ eine Dönerbude. Der Kölner Fußballer, zurzeit beim polnischen Erstligisten Górnik Zabrze unter Vertrag, bringt seine Döner-Imbisskette Mangal nach Berlin. Angekündigt worden war das schon vor drei Monaten, nun steht eine Eröffnung kurz bevor.
Warum Lukas Podolski, der in der Fußball-Nationalmannschaft 2014 Weltmeister und Publikumsliebling wurde, nicht auf Sterne-Küche steht, erklärt er auf seiner Döner-Website selber:
„Ich bin eben kein Anzugträger, deswegen würde ein Fünf-Sterne-Restaurant gar nicht zu mir passen. Als Kind der Straße habe ich schon immer gerne Döner gegessen. Andere Leute spielen lieber Golf oder haben ihre Hobbys, ich habe eben Spaß an meinen Projekten“, schreibt Podolski auf der Website der Dönerkette.
Zu den Projekten gehört neben Döner auch Eiscreme und das Label Straßenkicker. „Davon hat ja jeder etwas und es passt zu mir“, so Podolski ganz bodenständig.
Neben der neuen Filiale in Kreuzberg betreibt der Fußballer seine Dönerläden vor allem in Nordrhein-Westfalen. Dort kostet ein Döner in Köln am Zülpicher Platz etwa 8,50 Euro. Der Dönerteller ist für 14,40 Euro zu haben. Wie die Preisgestaltung in Berlin sein wird, wurde noch nicht bekannt. Fakt ist aber, dass es in Berlin jede Menge gute Konkurrenz zum Promi-Döner gibt.
Berlin ist die „ungekrönte Hauptstadt des Döners“ mit über 1000 Kebapbuden. 250 Betriebe der deutschen Döner-Industrie beliefern nach Angaben des Vereins ATDiD sogar 80 Prozent des EU-Markts.
Dem stellt sich Lukas Podolski nicht allein: Sein Döner-Imperium führt Podolski zusammen mit Metin und Salih Dag, zwei versierten Gastronomen. Die Anfänge ihrer Döner-Kette reichen bis ins Jahr 2018 zurück, in das Jahr, als das erste Lokal in Köln eröffnet wurde. Dennoch ist in Berlin die Döner-Dichte unübertroffen. Schließlich wurde genau hier das prall gefüllte Fladenbrot erfunden.

Der Legende nach füllte Kadir Nurman 1972 als Erster knuspriges Fladenbrot mit Kalbsfleisch vom Dönerspieß. Nurman kam mit den zahlreichen Gastarbeitern aus der Türkei nach Deutschland. Schnell sei ihm aufgefallen, dass Deutschland ein Arbeiterland sei und die Menschen im Laufen aus den Händen essen – in kürzester Zeit. 1972 kam ihm dann die Idee: „Erst hat er nur Fleisch ins Brot gelegt. Später kam dann der Salat hinzu“, schwärmt Tarkan Tasyumruk, der Vorsitzende von ATDiD.
Hinzu kommen heute frische, klein geschnittene Gurken und Zwiebeln, Tomaten, Weiß- und Rotkohl und Salat. Und: Welche Soße?, heißt es stets. Zur Wahl stehen Kräuter- und Knoblauchsoße sowie eine scharfe Soße. Erst hätten nur Gastarbeiter Döner Kebab in Nurmans Imbissbude am Zoo gegessen – bis die Deutschen ihn für sich entdeckt haben.
