In BVG und S-Bahn

Von Fahrrad bis Fetischmode - DAS habe die Berliner irgendwo vergessen

In den Berliner Fundbüros finden sich mitunter kuriose Dinge. Eine Waschmaschine zum Beispiel.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Ein Model präsentiert in Berlin beim Underground Catwalk in einer U-Bahn ein Outfit des Modelabels Savage Wear. In der U-Bahn wurden auch schon Fetisch-Klamotten vergessen.
Ein Model präsentiert in Berlin beim Underground Catwalk in einer U-Bahn ein Outfit des Modelabels Savage Wear. In der U-Bahn wurden auch schon Fetisch-Klamotten vergessen.Johannes Eisele/dpa

Man kennt das, im letzten Moment aus der U-Bahn gehastet – und zack, den Rucksack liegen gelassen.  Oder im Bus abgelenkt gewesen und die Tasche mit dem brisanten Inhalt stehen gelassen.  Im besten Fall finden die verlorenen Dinge ihren Weg dann in eins der Berliner Fundbüros. Dort sammeln sich jährlich Tausende Fundstücke. Auch kuriose Sachen sind darunter.

Im Fundbüro der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) etwa sind dieses Jahr bis Ende November rund 46.620 Fundsachen abgegeben worden. Zu den häufigsten Gegenständen gehören, man hatte es schon vermutet, Taschen, Rucksäcke und Beutel, wie eine BVG-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. Was in den Beuteln und Taschen drin war, erfährt man leider nicht. Sicher auch das eine oder andere kuriose Teil. Aber auch abseits von Tasche und Co. lassen die Berliner Dinge liegen, die einen hohen Wiedererkennungswert haben dürften:

„Unter den kuriosen Funden befanden sich ein Fuchspelz zum Umhängen, Fetischklamotten, Kostüme sowie ein gelbes Kinderrennauto“, sagte die Sprecherin. Etwa 35 Prozent der Fundsachen kehrten zu ihrem Besitzer zurück.

Wenn niemand zum Abholen kommt, werden die Gegenstände nach sechs Wochen entsorgt oder versteigert. Windeln oder Pflegeprodukte würden an die Berliner Arche gespendet.

Vollständig adressierte Päckchen im Fundbüro

Im Zentralen Fundbüro von Berlin kamen bis Ende November rund 19.500 Fundsachen zusammen. Das Büro befindet sich im Gebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Dort sammeln sich vor allem Schlüssel, Geldbeutel, Handys, Taschen, Rucksäcke und Fahrräder, wie der Bezirksstadtrat für Bürgerdienste, Matthias Steuckardt, mitteilte.

Die Aufbewahrungsfrist ist hier deutlich länger: Sechs Monate würden die Fundsachen behalten, bevor sie versteigert, verkauft, gespendet oder vernichtet würden.

Kurios sei, dass regelmäßig vollständig adressierte Päckchen abgegeben würden, sagte Steuckardt. Offensichtlich vergäßen manche Paketboten die Pakete beim Umladen in den Transporter am Straßenrand.

Fundbüro der S-Bahn und der BVG in der Rudolfstraße 1–8 nahe dem S- und U-Bahnhof Warschauer Straße.
Fundbüro der S-Bahn und der BVG in der Rudolfstraße 1–8 nahe dem S- und U-Bahnhof Warschauer Straße.dpa

Auch im Fundbüro der Berliner S-Bahn, das sich die 400 Quadratmeter Lagerfläche mit der BVG teilt, wurden schon kuriose Funde abgegeben. Unter anderem schon einmal ein Kühlschrank. Etwa 800 Fundstücke im Monat werden hier verwahrt und warten zehn Wochen lang auf den Besitzer.

Das Fundbüro der BVG erreicht man am besten online, hier kann man auch eine Suchmeldung aufgeben. Ansonsten befindet sich das Fundbüro der BVG wie auch das der S-Bahn und des VBB in der Rudolfstr. 1–8 in Friedrichshain. ■