Eier-Panik in Berlin und Brandenburg. Noch vor wenigen Wochen schlug Brandenburgs Eier-Ministerin Hanka Mittelstädt (SPD) öffentlich Alarm und es drohte ein Osterfest ohne bunte Eier. Was ist daraus geworden?
Eine drohende Eierknappheit rund um die Osterfeiertage, so die Warnung der Ministerin Anfang März, könne die Festtage trüben – gerade angesichts steigender Nachfrage nach Freiland- und Bio-Eiern.
Die Eier-Not schien greifbar, zumal auch ein Aushang in einem Berliner Supermarkt die Befürchtungen der Ministerin untermauerte. Dort wurde unter der dramatisch klingenden Überschrift „Versorgungssituation Eier“ erklärt, dass Angebot und Nachfrage aktuell weit auseinanderklaffen würden.
Besonders bei hochwertigen Eiern aus der Freilandhaltung sei die Lage angespannt. Als zusätzliche Belastung käme hinzu, dass in Deutschland etwa drei Millionen Legehennen fehlen – ein Engpass, der durch Ausbrüche der Vogelgrippe zusätzlich verschärft werde und eine angepasste Versorgungslage zur Folge habe.
Was unerwähnt blieb: Die US-Amerikaner hatten bei deutschen Eierlieferanten angeklopft und um Versorgungshilfe gebeten, weil in den USA der Eiernotstand ausgebrochen war. Das hatte zur Folge, dass eine Zehnerpackung Eier dort um die 20 Dollar kostete.

Doch was bedeutet die neue Lage konkret für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher – droht ein eierloses Osterfest mit leergefegten Supermarktregalen?
US-Amerikaner hatten bei deutschen Eierlieferanten angeklopft
Nicht unbedingt. Der Handelsverband Berlin-Brandenburg gibt auf Nachfrage des Checkpoint Entwarnung: Die Versorgung in der Hauptstadt sei stabil. Zwar könne es rund um Ostern zu gewissen Einschränkungen bei der Auswahl kommen – etwa, wenn bestimmte Sorten besonders stark nachgefragt würden –, aber die grundsätzliche Verfügbarkeit sei keinesfalls gefährdet. Anders gesagt: Der Osterhase muss seinen Job nicht an den Nagel hängen.
Auch wenn die Regale für einige Momente leer erscheinen mögen – etwa bei beliebten Bio-Eiern –, es wird regelmäßig nachgeliefert. Eine ernsthafte Versorgungskrise sei nicht in Sicht, beruhigt der Verband. Die Branche habe aus den vergangenen Jahren gelernt, in denen Lieferketten immer wieder unter Druck gerieten – sei es durch Pandemie, Vogelgrippe oder verändertes Konsumverhalten.
Ostern darf also kommen. Und mit ihm das gute alte Ritual des Backens und Brunchens – samt gekochter Eier, ganz gleich ob vom Bauernhof nebenan oder aus dem Bio-Karton im Supermarkt. ■