Kunden, aufgepasst!

Finger weg von gefärbten Eiern aus dem Supermarkt: Das ist der Grund!

Fertig gekochte und bereits gefärbte Ostereier aus dem Supermarkt sparen Zeit. Doch die Eier stammen selten aus artgerechter Haltung.

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Manfred Segerer/Imago

Es gibt sie in den schönsten Farben: Die fertig gekochten und gefärbten Eier aus dem Supermarkt. Für viele ein schneller und günstiger Snack für Zwischendurch und dazu auch nicht ein Augenschmaus. Kein Wunder, dass sie nicht nur zu Ostern gern gekauft werden. Dennoch ist Vorsicht geboten, bevor man zugreift.

Bunte, hartgekochte Eier sind längst nicht mehr nur zu Ostern erhältlich – sie sind das ganze Jahr über in Geschäften zu finden und eignen sich besonders für Picknicks oder Feiern. Dennoch steigt die Nachfrage vor Ostern deutlich an: Jährlich werden in Deutschland rund 475 Millionen gefärbte Eier verkauft, fast die Hälfte davon allein im ersten Quartal.

Trotz ihrer Beliebtheit ist Vorsicht geboten! Denn gefärbte, hartgekochte Eier gelten als „verarbeitetes Produkt“ – dadurch entfällt die Kennzeichnungspflicht für Herkunft und Haltungsform. Verbraucherinnen und Verbraucher können daher oft nicht erkennen, ob die Eier aus Boden-, Freilandhaltung oder sogar aus „ausgestalteten Käfigen“ stammen. Letztere bieten den Hühnern kaum bessere Bedingungen als die mittlerweile verbotenen Legebatterien.

Bunte Eier: Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Wer mehr über die Herkunft eines gefärbten Ostereis aus dem Supermarkt erfahren möchte, hat nur wenige Anhaltspunkte. Bio-Eier sind stets durch eine entsprechende Kennzeichnung auf der Verpackung erkennbar. Zudem garantiert das Siegel des Vereins KAT (Kontrollierte Alternative Tierhaltungsformen), dass die Eier aus Boden-, Freiland- oder Biohaltung stammen.

Frisch gefärbte Ostereier werden in der Ostereierfärberei auf einem Rollband zum Verpacken befördert.
Frisch gefärbte Ostereier werden in der Ostereierfärberei auf einem Rollband zum Verpacken befördert.Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Zusätzliche Herkunftsangaben auf der Verpackung sollten laut Verbraucherschützern kritisch hinterfragt werden. So findet sich dort oft eine Nummer mit dem Länderkürzel „DE“ für Deutschland. Diese gibt jedoch lediglich an, wo die Eier verpackt wurden – nicht, wo sie tatsächlich herkommen. In vielen Fällen stammen die in Deutschland verpackten Eier beispielsweise aus den Niederlanden.

Gefärbte Eier aus dem Supermarkt sind zwar praktisch, doch bei den verwendeten Farbstoffen scheiden sich die Geister. Einige zugelassene Lebensmittelfarben enthalten sogenannte Azo-Farbstoffe, die möglicherweise die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen können.

So lange halten sich selbst gefärbte Eier

Nicht nur an Ostern stellt sich die Frage, wie lange gekochte Eier haltbar sind. Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab – insbesondere davon, ob die Schale unbeschädigt ist und ob die Eier abgeschreckt wurden. Verbraucherschützer erklären, warum das eine entscheidende Rolle spielt.

Selbst gefärbte, gekochte Eier sind etwa zwei bis vier Wochen haltbar – eine durchaus große Zeitspanne. Ausschlaggebend dafür ist, ob die Schale unversehrt bleibt und ob die Eier nach dem Kochen abgeschreckt wurden. Darauf macht die Verbraucherzentrale NRW aufmerksam.

Das Abschrecken mit kaltem Wasser lässt die heißen Eier schnell abkühlen.
Das Abschrecken mit kaltem Wasser lässt die heißen Eier schnell abkühlen.Imagebroker/Imago

Das Abschrecken mit kaltem Wasser lässt die heißen Eier schnell abkühlen. Durch den Temperaturschock entsteht eine Luftschicht zwischen Schale und Ei, die das Schälen erleichtert. Gleichzeitig ermöglicht der eindringende Luftsauerstoff jedoch auch Mikroorganismen, durch die Schale zu gelangen.

Bei beschädigter Schale sofort kühlen

Am längsten haltbar sind Eier, die nicht abgeschreckt wurden: Bleibt die Schale intakt, sind sie selbst nach vier Wochen noch genießbar. Abgeschreckte Eier hingegen sollten auch bei kühler Lagerung innerhalb von zwei Wochen verzehrt werden. Ist die Schale beschädigt, empfiehlt es sich, die Eier sofort zu kühlen und zeitnah zu essen.

Bei fertig gefärbten Eiern in Kartons oder Plastikschalen ist das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben. Anders sieht es bei loser Ware auf Wochenmärkten oder im Einzelhandel aus – hier besteht keine Pflicht zur Kennzeichnung, erklären Verbraucherschützer. ■