Morgens gelüstete mich nach einer Walnusswecke. Der Bäckereiverkäufer sagte, „2,59 Euro bitte“, ich war geschockt. Die handgefertigten 80 Gramm wurden zum Teuer-Brötchen, meine Inflationsrecherche begann.
Wie kommt es zu dem Preis? Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen meldet, dass Brot- und Getreideerzeugnisse in den vergangenen vier Jahren um 37,40 Prozent teurer geworden sind. Die Gründe: „Kosten für Energie, Düngemittel und Futtermittel bleiben höher, Arbeitskräftemangel und Mindestlohn verteuern Personalkosten, der Klimawandel verursacht immer häufiger Missernten.“
Anruf bei der Bäckerinnung Berlin. Geschäftsführer Frithjof Jönsson erklärt mir, „im Laufe der Jahre 2022 und 2023 stiegen die Löhne und Gehälter der Beschäftigten hinter dem Verkaufstresen und in der Backstube um 18 bis 44 Prozent. In der Regel machen im personalintensiven Bäckerhandwerk Lohnkosten die Hälfte der Gesamtkosten aus. Eine Steigerung der Löhne in Höhe von 20 Prozent bedeutet daher in der betriebswirtschaftlichen Kalkulation der Preise eine Steigerung um 10 Prozent.“
Handgemacht oder Fabrikware – Sie entscheiden es
Dass Menschen von ihrer Arbeit gut leben können, ist wichtig. Aber zugleich stellt sich die Frage, was ich mir leisten kann und will. Da greifen immer mehr Menschen zu Brötchen zum Selbstaufbacken. Die Lebensmittelzeitung meldet, dass „die Absätze von Aufbackbrötchen aus dem Supermarktregal zweistellig klettern“. Kein Wunder bei den niedrigeren Preisen. Schließlich gibt es vier große Steinofen-Brötchen (300 Gramm) schon für 1,19 Euro.