Für viele Fans von Rammstein war es der einzige Grund, bald mal den „Tatort“ im TV zu schauen – und für Musikerin Christiane Rösinger wurde es zum Grund, das Engagement bei einer neuen Folge des beliebten TV-Krimis abzusagen: die Beteiligung von Rammstein-Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz. Erst vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass der Berliner in einer neuen Folge der TV-Serie mitspielen soll. Doch das sorgt nun offenbar für Wirbel hinter den Kulissen: Wie Christiane Rösinger auf Facebook mitteilte, steigt sie aus dem Projekt aus.
Zoff wegen Christian „Flake“ Lorenz: Christiane Rösinger steigt aus „Tatort“ aus
Konkret geht es um eine neue Folge namens „Der Elefant im Raum“. Erst in der vergangenen Woche hatte der Hessische Rundfunk bekannt gegeben, dass in dieser Episode mit „Tatort“ Star Ulrich Tukur auch Christian „Flake“ Lorenz auftreten soll. Der Keyboarder von Rammstein ist einer von mehreren Gast-Stars: Auch Musiker Heinz-Rudolf Kunze hat Berichten zufolge eine Rolle bekommen, außerdem die Musikerin Christiane Rösinger.
Doch die wirft nun das Handtuch, teilte in einem Statement auf Facebook in einem kurzen und knappen Statement mit: „Das wusste ich nicht und hab jetzt abgesagt. Schade, hatte mich auf den Dreh gefreut.“ Der Hintergrund ist offensichtlich: Im vergangenen Jahr hatte es gegen die Musiker von Rammstein heftige Vorwürfe gegeben – im Rahmen ihrer Konzerte habe sich laut Berichten ein Casting-System entwickelt, das dem Sänger und Frontmann Till Lindemann Frauen für Sex zuführen sollte. Die Ermittlungen wurden später eingestellt.

Trotzdem steigt Rösinger aus. Gegenüber dem „Spiegel“ sagte sie auf Nachfrage, sie wolle keine große Sache daraus machen. „Meine Ablehnung heißt nicht, dass ich den Musiker und Menschen Flake canceln will, sondern dass ich auf keine Weise mit dem System Rammstein in Verbindung gebracht werden will“, sagt sie demnach. „Das würde allem widersprechen, was ich die vergangenen Jahrzehnte mit meiner Musik und meinen Texten vermitteln wollte.“
Kein „Tatort“ wegen Rammstein: Bewunderungen und Anfeindungen für Rösinger
Für ihre Entscheidung wird Rösinger gleichermaßen bewundert und angefeindet. „Du hast Haltung, sehr gut! Obwohl ich dich sehr gerne wieder in einem Tatort gesehen hätte“, heißt es in einem Kommentar auf Facebook. Eine andere Nutzerin schreibt: „Super, dass du abgesagt hast, und doppelt erbärmlich vom Regisseur, Flake erstens überhaupt zu casten und dich zweites nicht darüber zu informieren!“ Und in einem Kommentar heißt es: „Bei der ganzen Diskussion um Rammstein sollten wir auch nicht vergessen, wie beschissen die Musik ist, und das ist keineswegs eine Geschmacksfrage!“ Ein Fan schlägt sogar vor, Geld zu sammeln, um Rösinger die ausgefallene Gage zu ersetzen.
Doch es gibt auch andere Meinungen. „In Deutschland fehlt es vielen daran, hinterher zuzugeben, dass man jemanden fälschlicherweise beschuldigt hat und diesen um Entschuldigung zu bitten“, schreibt etwa eine Nutzerin. „Frau Rösinger ist mir und bestimmt auch vielen anderen gänzlich unbekannt, ist also echt klasse von ihr, dass sie aus dem Projekt aussteigt, damit tut sie mir auf jeden Fall einen großen Gefallen.“ In einem anderen Kommentar heißt es: „Man kann über so eine Reaktion nur lachen... Glaub mir, Rammstein wird auch das überleben, und wie.“ Übrigens: Der HR will an der Besetzung mit Rammstein-Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz festhalten. „Die in den Medien erhobenen Vorwürfe gegen ihn wurden nicht vor Gericht gebracht. Für uns gilt die Unschuldsvermutung“, hieß es dazu. ■