Heiße Ware für die Zelle

Das lassen sich Knastis in Berliner Gefängnisse schmuggeln

In Berliner Gefängnissen sind den Insassen Handys und natürlich erst recht Rauschgift verboten. Gleichzeitig ist beides heiß begehrt. Das Einschmuggeln lässt sich kaum unterbinden.

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In der Justizvollzugsanstalt Moabit und in der JVA Plötzensee wurden besonders viele geschmuggelte Handys gefunden.
In der Justizvollzugsanstalt Moabit und in der JVA Plötzensee wurden besonders viele geschmuggelte Handys gefunden.Jens Kalaene/dpa

Auch im laufenden Jahr sind in den Berliner Gefängnissen wieder mehr als tausend verbotene Handys und diverse Kilogramm Drogen gefunden worden. Bis Ende September seien es 1077 Handys gewesen, die meisten davon in den Gefängnissen Plötzensee und Moabit, wie die Senatsjustizverwaltung auf eine Anfrage der Grünen antwortete.

Drogen im Gefängnis

Mehr als acht Kilogramm Cannabis, also vor allem Marihuana, entdeckten die Justizbeamten bei ihren Kontrollen. Dazu kamen rund 260 Gramm Kokain, einige Hundert Gramm verschiedener Aufputschmittel und etwas Heroin. Die Zahlen im vergangenen Jahr 2022 waren etwas höher, 2021 etwas niedriger.

Selten werden Besucher oder andere Menschen beim Einschmuggeln von Drogen oder Handys erwischt. Seit 2021 seien 45 Fälle bekannt geworden, bei denen Verwandte oder Freunde versucht haben, Drogen einzuschmuggeln, hieß es. 107 Mal wurden Drogen in Briefen oder anderer Post entdeckt. Spürhunde der Polizei und des Zolls wurden pro Jahr jeweils etwa 50 Mal eingesetzt, in 35 Fällen von diesen knapp 150 Suchaktionen stießen sie auf Drogen.

50.000 Euro für Drogenspürhunde geplant

Ansonsten werden Besucher, Zellen, Fahrzeuge und Postsendungen durchsucht, auch mithilfe von elektronischen Sonden, Metalldetektorrahmen und Durchleuchtungsgeräten. Gefängnishöfe und andere Flächen werden abgesucht. „Für schnelle Analysen mittels Abstreichen mit einem Teststreifen steht ein Drogendetektionsgerät zur Verfügung.“

Die Grünen forderten statt Spürhunden mehr Geld für Hilfe für Drogenkonsumenten und Süchtige. „Laut Haushaltsplan möchte die Regierung rund 50.000 Euro für Anschaffung und Unterhalt von Spürhunden für Justizvollzugsanstalten in den nächsten zwei Jahren ausgeben“, erklärte die rechtspolitische Sprecherin Petra Vandrey. Ob die 35 Drogenfunde durch Hunde die Anschaffung rechtfertige, sei „zweifelhaft“. Besser wären der „Ausbau der Sucht- und Präventionsarbeit im Strafvollzug“ sowie die Ausgabe von sauberen Spritzen, Ersatzstoffen und Therapie für Betroffene.  ■