Ein heftiger Entführungsfall aus dem Vorjahr kommt jetzt vor Gericht: Drei Männer quälten ein Pärchen, um an Geld zu kommen. Die mutmaßlichen Täter schreckten nicht einmal vor Entführung zurück.
Entführungsdrama in Neukölln
Die Berliner Staatsanwaltschaft berichtet am Mittwoch in einer Pressemitteilung: Drei Männer (22, 23 und 23 Jahre alt) sollen am 25. März 2022 ein Pärchen (beide 23 Jahre alt) fast einen Tag lang in ihre Gewalt gebracht haben – um angebliche Schulden in Höhe von 65.000 Euro einzutreiben. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt gegen die drei Männer Anklage wegen gemeinschaftlichen erpresserischen Menschenraubes in Tateinheit mit Freiheitsberaubung erhoben, gegen den 22-Jährigen zudem wegen gefährlicher Körperverletzung und sexueller Belästigung.
Das ist genau vorgefallen: Nachts um 3 Uhr sollen die Angeschuldigten die junge Frau (23) mit Gehaltsnachweisen und anderen Papieren zu einem Baumarktparkplatz in der Grenzallee in Berlin-Neukölln beordert haben. Von dort aus soll die Frau dann in ein leer stehendes Café gebracht worden sein. Geplant gewesen war wohl eine spontane Kreditbeantragung über 17.000 Euro. Die 23-Jährige stimmte damals aus Sorge um ihren Freund zu, der sich schon in der Gewalt der Männer befand – und aus Angst, dass man auch ihr Gewalt antun würde.
Schließlich hatte die Frau zu viel Angst und wollte eigentlich die Polizei informieren. Doch einer der Angeschuldigten habe sie davon abgehalten, indem er ihr drohte, kompromittierende Bilder von ihr zu veröffentlichen – die Fotos hatte er angeblich auf dem Smartphone ihres Freundes gefunden. Zudem soll er sie sexuell belästigt haben! Der Angeschuldigte habe die junge Frau an Oberschenkel und Rücken berührt und sogar versucht, ihren BH zu öffnen.