Ungewöhnlich hartes Urteil im brandenburgischen Cottbus. Dort hat das Landgericht einen Jugendlichen zu sieben Jahren und zehn Monaten Jugendhaft verurteilt. Der heute 16-Jährige musste sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung nach einem Autodiebstahl verantworten.
Der tragische Fall hatte sich im Oktober 2023 ereignet. Damals war der Angeklagte erst 15 Jahre alt, als er mit einem gestohlenen Wagen unterwegs war und einen folgenschweren Unfall verursachte. Dabei kam ein Mensch ums Leben.
Nach Überzeugung der Strafkammer steht fest: Der Jugendliche hatte gemeinsam mit einem gleichaltrigen Freund das Auto gestohlen. Nur kurze Zeit später wurde das Duo in dem Fahrzeug entdeckt. Als Polizisten die beiden kontrollieren wollten, entschieden sie sich zur Flucht – und das mit rücksichtsloser Geschwindigkeit.
Tödlicher Unfall nicht der einzige Anklagepunkt
In einer scharfen Linkskurve verlor der Fahrer die Kontrolle über das Auto. Es kam von der Straße ab und knallte frontal gegen einen Baum. Für den 16-jährigen Beifahrer kam jede Hilfe zu spät – er starb noch am Unfallort. Auch der Fahrer erlitt bei dem Crash schwere Verletzungen.
Der tödliche Unfall war allerdings nicht der einzige Anklagepunkt. In einem weiteren Verfahren wurde der Jugendliche zusätzlich wegen versuchten Mordes verurteilt – ein Tatkomplex, der sich im September 2024 in einem Mehrfamilienhaus in Cottbus ereignet hatte. Einzelheiten zu diesem Vorfall wurden nicht öffentlich bekannt, da der Prozess aufgrund des jugendlichen Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.