War es ein Anschlag?

Mutter und Sohn tot: Feuer in Eberswalde war Brandstiftung

Nach dem tödlichen Brand in Eberswalde geht die Suche nach der Ursache weiter. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Brandstiftung mit Todesfolge.

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Das Feuer brach am späten Samstagabend in Eberswalde (Landkreis Barnim) aus. Eine Mutter und ihr Sohn starben in den Flammen.
Das Feuer brach am späten Samstagabend in Eberswalde (Landkreis Barnim) aus. Eine Mutter und ihr Sohn starben in den Flammen.NEWS5/dpa

Es kann nicht mehr ausgeschlossen werden, dass es ein Anschlag war. Nach dem tödlichen Brand in Eberswalde, bei dem eine Mutter und ihr Sohn ums Leben kam, ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt wegen Brandstiftung mit Todesfolge.

Nach dem Feuer mit zwei Toten in Eberswalde hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Brandstiftung mit Todesfolge eingeleitet. Das erklärt jetzt eine Sprecherin der Behörde in Frankfurt (Oder), die für Brandsachen zuständig ist. Es handelt sich demnach um den Anfangsverdacht der vorsätzlichen Brandstiftung. Welche Anhaltspunkte dafür vorliegen, sagt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft nicht. Die Untersuchungen zur Brandursache seien noch nicht abgeschlossen.

Eine Mutter und ihr Sohn starben, sechs Menschen verletzt

Der RBB zitierte am Dienstag bereits den Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ingo Kechichian, mit den Worten: „Wir gehen nicht von einem technischen Defekt aus, sondern von einem vorsätzlichen Verhalten, was zur Brandentstehung führte.“ Laut Strafgesetzbuch droht bei Brandstiftung mit Todesfolge eine lebenslange Freiheitsstrafe oder eine Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren (§ 306c Strafgesetzbuch).

In der Eberswalder Innenstadt hatten sich am Sonnabend dramatische Szenen abgespielt: Einige Bewohner des Wohn- und Geschäftshauses sprangen in Sprungtücher, um dem Feuer zu entkommen. Die Flammen erfassten das gesamte Haus sowie ein angrenzendes Nebengebäude. 

Bei dem Feuer, das wohl in einem Barbershop ausbrach, starben eine Mutter und ihr Sohn, sechs Menschen wurden verletzt. In dem mehrstöckigen Haus leben nach Angaben der Polizei vor allem Menschen mit Migrationshintergrund. Auch diplomatische Vertreter der Türkei kamen laut Stadt zum Brandort. Die Stadt reagierte geschockt und gedachte der Opfer.

Eberswalde: Die Polizei sucht nach Zeugen

Nach Angaben eines Sprechers der Stadt Eberswalde muss die Statik des betroffenen Gebäudes überprüft werden, wenn die Polizei den Tatort freigegeben hat. Eine unmittelbare Einsturzgefahr sei am Wochenende nicht festgestellt worden. Bewohner des Hauses wurden teils in städtischen Wohnungen untergebracht.

Nun ruft die Polizei Zeugen auf, sich zu melden. Es geht um mögliche Beobachtungen am Samstagabend zwischen 22 und 24 Uhr. Hinweise bitte an die Polizei Barnim unter Tel. 03338/3610. ■