Zaun zerborsten

Kalle, wo bist du? Brandenburg jagt ausgebüxten Elchbullen

Am Wildtierpark Hohenbruch nördlich von Berlin stürzte ein Baum um – ausgerechnet auf den Zaun des Elchgeheges. Seither ist Bulle Kalle weg.

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Brandenburg jagt einen ausgebüxten Elch-Bullen (Symbolfoto).
Brandenburg jagt einen ausgebüxten Elch-Bullen (Symbolfoto).Cavan Images/imago

Ein spektakulärer Ausbruch im sonst so friedlichen Wildtierpark Hohenbruch bei Kremmen (Oberhavel) amüsiert die Region: Der fünfjährige Elchbulle Kalle ist auf freiem Fuß! Tierparkleiter Ralf Hewelcke bestätigte gegenüber dem RBB, dass das imposante Tier entkommen sei.

Die mögliche Ursache für Kalles Flucht? Am Montag fiel ein Baum auf den Zaun des Elch-Geheges und zerstörte etwa zehn Meter der Begrenzung. Für Kalle DIE Gelegenheit, um in die Freiheit zu stürmen. Im Gehege lebte Kalle mit drei weiteren Elchen, doch nun irrt er alleine durch die weiten Wälder. Weder Spaziergänger, Pilzsammler noch Forstmitarbeiter hätten das große Tier seit Montag gesichtet, erklärte eine Tierpark-Sprecherin. Vielleicht ist er schon auf dem Weg zu seinen „Freunden“ in der Rominter Heide. Auch dort leben einige Elche.

Das zuständige Forstamt Oberhavel wurde jedenfalls informiert, doch die Suche nach dem Ausreißer gestaltet sich bislang schwierig. Und das hat seinen Grund: Elche legen täglich rund 15 Kilometer zurück. Und Kalle dürfte sich draußen ziemlich wohlfühlen. So viel Freiheit genießt er sonst nicht.

Elche legen 15 Kilometer am Tag zurück

Die Polizei hat bisher null Meldungen über eine Elch-Sichtung reinbekommen, wie die Direktion Nord dem RBB mitteilte. Allerdings: Solange Kalle friedlich durch die Wälder streift, wird er auch nicht als Gefahr eingestuft.

Eine leicht dramatische Note bekommt die Geschichte dadurch, dass Elche in Deutschland seit Jahrzehnten als ausgerottet galten. Doch ähnlich wie die Wölfe kehren auch die Elche allmählich zurück.

Seit den 1950er Jahren wandern sie vor allem aus Polen über die Oder nach Brandenburg. So auch der berühmte Elch Bert, der 2018 mit einem Sensor ausgestattet, aus Polen einwanderte. Laut dem World Wide Fund For Nature (WWF) leben derzeit bis zu 15 Elche dauerhaft in Brandenburg. ■