In der Lausitz

Junge Wölfin betäubt und aus Schutzzaun befreit

Eine junge Wölfin, die in der Lausitz in einem Schutzzaun steckengeblieben war, ist betäubt und befreit werden. Sie wurde nur leicht verletzt.

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Ein Wolf steht im Gehege im Wisentgehege Springe.
Ein Wolf steht im Gehege im Wisentgehege Springe.Julian Stratenschulte/dpa

Die Wölfin, die sich in der Lausitz in einem Zaun zum Schutz gegen die Schweinepest verfangen hatte, ist dabei nach Erkenntnissen des Landkreises nicht schwer verletzt worden. Tierärzte, Polizei und Wolfsexperten waren am Dienstag im Einsatz, um das Tier zu betäuben und dann zu befreien.

Der Landesjagdverband teilte auf Anfrage mit, ähnliche Fälle, bei denen ein Wolf in einem Zaun zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest feststeckte, seien ihm nicht bekannt. Die Wölfin war im Kreis Spree-Neiße an einer Straße zwischen Schönheide und dem Ort Lieskau, der zu Spremberg gehört, in den Zaun geraten. Passanten hatten daraufhin die Polizei informiert.

Die Kreisverwaltung Spree-Neiße teilte am Donnerstag auf Anfrage mit: „Die tierärztliche Untersuchung ergab, dass die Wölfin nicht stark verletzt war und lediglich kleine oberflächliche Strangulationsmerkmale in der rechten Hintergliedmaße aufwies.“ Die etwa einjährige Wölfin sei nach der Untersuchung durch das Team des Wolfsbeauftragten an einen geeigneten Ort zum Aufwachen gebracht worden - geschützt im Dickicht.

Der Umgang mit Wölfen löst seit vielen Jahren Streit aus

Die Polizei sperrte während der Rettungsaktion die Straße ab. Der Landkreis teilte mit, es seien auch neugierige Menschen davon abgehalten worden, das Tier unnötig zu beunruhigen. Brandenburg gilt als das Wolfsland Nummer eins in Deutschland. Laut dem BUND Landesverband Brandenburg leben hier momentan 47 Wolfsrudel und 10 Paare in insgesamt 57 Territorien. Die ersten Wölfe haben sich 2007 in Brandenburg niedergelassen, 2009 gab es die ersten Welpen in Brandenburg. Die Tiere stehen unter strengem Schutz, ihr Abschuss ist bis auf wenige Ausnahmen verboten. Der Umgang mit den Tieren löst seit vielen Jahren Streit aus – vor allem wegen einer Zunahme der gerissenen Nutztiere. Meistens sterben Wölfe bei Unfällen im Straßenverkehr. ■