Falscher Staatsanwalt

Fiese Masche! Trickbetrüger bringt Potsdamer Seniorin um Zehntausende

Eine Rentnerin ist in Potsdam um ihr Erspartes gebracht worden. Sie fiel zweimal auf denselben Mann herein.

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Eine Seniorin aus Potsdam ist auf einen fiesen Trickbetrüger reingefallen.
Eine Seniorin aus Potsdam ist auf einen fiesen Trickbetrüger reingefallen.Britta Pedersen/dpa

Man hört es leider immer wieder: Alte Menschen werden mit fiesen Aktionen um ihr wohlverdientes Geld gebracht. Besonders bekannt ist der Enkeltrick – doch es gibt noch viele weitere Maschen, die immer wieder funktionieren. Oft fahren Trickbetrüger die emotionale Schiene, machen ihren Opfern Angst oder geben sich als vertrauenswürdiger Amtsträger aus. Diese Erfahrung musste jetzt auch eine ältere Dame aus Potsdam machen.

Falscher Staatsanwalt brachte Seniorin um fünfstellige Summe

Die Polizei Brandenburg berichtet jetzt von einem besonders widerlichen Fall: Eine Frau hat ihr Erspartes an einen Trickbetrüger verloren. Der Mann gab sich am Telefon wohl sehr wortgewandt als Staatsanwalt aus und erklärte der Rentnerin, dass Verbrecher es auf ihr Geld abgesehen hätten – nachdem er ihr geschickt die Info entlockt hatte, wie viel Geld sie denn besitzt. 

Daraufhin überredete der Fake-Staatsanwalt die alte Dame, eine fünfstellige Summe in einem Umschlag außen an ihrem Haus zu deponieren. Ein Kurier der Staatsanwaltschaft würde das Geld dann abholen und sicher für sie verwahren, versicherte der Betrüger. In Wahrheit sackte aber sein Komplize die Kohle ein. Die perfide Aktion zog er bei derselben Frau gleich zweimal durch. Insgesamt hat sie eine hohe fünfstellige Summe verloren.

Die Polizei warnt alle Rentner, niemals persönliche Informationen an Fremde herauszugeben.
Die Polizei warnt alle Rentner, niemals persönliche Informationen an Fremde herauszugeben.Marijan Murat/dpa

Rentnerin musste nach dem Betrug medizinisch behandelt werden

Irgendwann kam der Seniorin die Aktion wohl spanisch vor: Am Donnerstag erkundigte sie sich bei der Polizei nach ihrem Geld. Die Beamten mussten ihr dann mitteilen, dass sie einer Betrugsmasche zum Opfer gefallen ist. Als ihr klar wurde, dass ihr ganzes Geld weg ist, erlitt die Frau einen Schock und benötigte laut der Polizei Brandenburg medizinische Hilfe. 

Gegen den unbekannten Betrüger und seine Komplizen wurden jetzt Ermittlungen eingeleitet. Laut Polizeisprecher handelt es sich hier um keinen Einzelfall: „So etwas passiert leider immer wieder.“

Angst vor Trickbetrügern? Diese Tipps hat die Polizei!
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht ausfragen! Geben Sie keine Details Ihrer familiären oder finanziellen Verhältnisse preis!
  • Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen! Vereinbaren Sie einen späteren Gesprächstermin, damit Sie in der Zwischenzeit die Angaben z.B. durch einen Anruf bei Ihren Verwandten oder einem Rückruf bei der örtlichen Polizei überprüfen können.
  • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich bitte an die Telekom.
  • Wenn sich jemand als Polizist ausgibt, rufen Sie die Polizei zurück. Verwenden Sie dazu aber unbedingt die öffentlich bekannte Telefonnummer – und nicht die Nummer, die Ihnen die Anrufer möglicherweise gegeben haben bzw. die Telefonnummer, die Ihnen auf dem Telefondisplay angezeigt wurde! Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigte Telefonnummer des Anrufers.
  • Bevor Sie jemanden ihr Geld geben wollen: Besprechen Sie die Angelegenheit mit einer Person Ihres Vertrauens. Wenn Ihnen die Sache „nicht geheuer ist“, informieren Sie bitte ihre örtliche Polizeidienststelle!
  • Übergeben Sie kein Geld an Personen, die Ihnen nicht persönlich bekannt sind, auch nicht der vermeintlichen Polizei oder anderen Amtsträgern! Haben Sie bereits eine Geldübergabe vereinbart? Informieren Sie noch vor dem Übergabetermin die Polizei.