Sensation aus dem All

Der Brandenburg-Meteorit ist aus unglaublich seltenem Material

Die Überbleibsel des Feuerballs, der den Berliner Nachthimmel erleuchtete, sind ein sensationeller Fund. Dabei ähnelt er eher einem grauen Granit.

Author - Veronika Hohenstein
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Meteoriten bei Berlin sind ein seltener Fund – das ist ein Aubrit.
Meteoriten bei Berlin sind ein seltener Fund – das ist ein Aubrit.Laura Kranich/Museum für Naturkunde Berlin

Der Asteroid 2024 BX1, der in der Nacht zum 21. Januar in der Nähe von Berlin verglühte, war eine große Sensation, denn der Feuerball war weithin am Himmel zu sehen. Jetzt hat das Berliner Naturkundemuseum die Überbleibsel analysiert und stellt fest, dass es weltweit nicht viele vergleichbare Stücke gibt.

Erste chemisch-mineralogische Untersuchungen der Meteoritenfunde aus dem Streufeld des Asteroiden
wurden am Museum für Naturkunde Berlin erfolgreich durchgeführt, das teilte das Museum in einer Pressemitteilung am Montag mit.

Das analysierte Bruchstück wurde von Meteoritensuchern auf einem Feld bei Ribbeck gefunden. Mehr als 20 Proben wurden durchgeführt, und jetzt steht fest, dass es sich bei dem niedergegangenen Asteroiden um einen seltenen sogenannten Aubriten handelt.

Was ist ein Aubrit?

Aubrite sehen nicht aus, wie man sich allgemein Meteoriten vorstellt, schreibt das Museum. „Ein Aubrit ähnelt vom Aussehen her eher einem grauen Granit und besteht hauptsächlich aus den Magnesium-Silikaten Enstatit und Forsterit“, erklärt Christopher Hamann vom Berliner Naturkundemuseum, der an der Untersuchung beteiligt war.

Hamann erklärt weiter: „Er enthält kaum Eisen, und die Schmelzkruste, an der man Meteoriten üblicherweise gut erkennen kann, sieht völlig anders aus als bei den meisten anderen Meteoriten. Aubrite sind daher im Gelände schwierig zu erkennen.“

Auch der Aubrit, an dem erstmals dieses Material beschrieben wurde, befindet sich in der Forschungssammlung des Naturkundemuseums in Berlin. Dieser fiel am 14. September 1836 in Frankreich vom Himmel, also vor 188 Jahren.

Seltener Berlin-Aubrit-Meteorit kann besichtigt werden

„Anhand dieses Belegmaterials konnten wir relativ zügig eine grobe Einordnung vornehmen“, sagt Ansgar Greshake, wissenschaftlicher Leiter der Meteoritensammlung des Museums.

„Das unterstreicht die immense Bedeutung von Sammlungen für die Forschung. Weltweit gibt es bisher erst von elf beobachteten Aubrit-Fällen Material in Sammlungen.“

Bruchstücke des bekannten Berlin-Meteoriten können künftig in Naturkundemuseum betrachtet werden.