Übergang zur Oberschule

Berliner Schulplatzlotterie: Für 2.300 Schüler kein Platz an der Wunschschule

Jedes Jahr bangen Eltern und Schüler um den Übergang auf die weiterführende Schule.  Diese integrierten Gesamtschulen und Gymnasien waren besonders beliebt.

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Der Übergang an die weiterführende Schule ist in Berlin nervenaufreibend. 
Der Übergang an die weiterführende Schule ist in Berlin nervenaufreibend. Fabian Sommer/dpa

Am 11. Juni gingen die Briefe, auf die in vielen Berliner Familien gewartet wurde, in die Post. Seit der Anmeldung auf die weiterführenden Schulen nach der 6. Klasse im Februar mussten sich die zukünftigen Oberschüler gedulden. Nun gab es Gewissheit per Umschlag im Briefkasten.

Die gute Nachricht: Alle knapp 30.000 Schülerinnen und Schüler, die sich für das kommende Schuljahr für die 7. Klassen an weiterführenden öffentlichen Schulen angemeldet haben, erhalten in diesem Jahr bereits fünf Wochen vor Beginn der Sommerferien einen Schulplatz. Das war nicht immer so. Es gab im Jahr 2019 den unrühmlichen Fall, dass bis kurz vor Schuljahresbeginn noch etwa 100 Schüler gar keinen Platz an einer Berliner Oberschule zugeteilt bekommen hatten.

In diesem Jahr haben die bezirklichen Schulämter die entsprechenden Bescheide pünktlich verschickt. Die Senatsverwaltung teilt mit: 

„Demnach bekommen von den 29.775 künftigen Siebtklässlerinnen und Siebtklässlern 14.271 einen Wunschplatz an einer Integrierten Sekundarschule/Gemeinschaftsschule, genau 11.111 Schülerinnen und Schüler werden einen Wunschplatz am Gymnasium erhalten.“

Etwa 2300 Schülerinnen und Schüler haben keinen Platz an einer der drei angegebenen Wunschschulen erhalten. Für sie werden Plätze an anderen Schulen gesucht, die bis zu einer Stunde Fahrtweg entfernt vom Wohnort liegen können. Andere Schüler haben sich wiederum bei freien Schulen angemeldet, ziehen weg oder haben sich in Brandenburg angemeldet, erklärt ein Sprecher der Bildungsverwaltung, es seien insgesamt etwa knapp 28 000 Bescheide verschickt wurden. 

Verschärfend kommt hinzu, dass in diesem Jahr noch einmal gut 3.500 mehr Schulplätze für die künftigen Siebtklässlerinnen und Siebtklässler benötigt wurden, als im vergangenen Jahr.

Das sind die beliebtesten Oberschulen Berlins

Dr. Torsten Kühne, Staatssekretär für Schulbau und Schuldigitalisierung: „Angesichts der weiter steigenden Schülerzahlen und des vorhandenen Defizits an Schulplätzen bin ich dankbar, dass wir bereits jetzt jedem Kind einen Schulplatz für das neue Schuljahr zuweisen konnten. Dies ist nur durch die gemeinsamen Anstrengungen der bezirklichen Schulträger, der regionalen Schulaufsichten, der Schulleitungen und der Senatsverwaltung gelungen. In vielen Treffen haben wir uns frühzeitig dieser Herausforderung gestellt und dank der intensiven Zusammenarbeit sowie der kooperativen Haltung aller Beteiligten konnten wir dieses Ziel erreichen.“

Jedes Jahr sind bestimmte Schulen besonders beliebt und nachgefragt, hier die Übersicht.

Integrierte Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen mit besonders hoher Nachfrage

1. Ellen-Key-Schule
2. Max-Beckmann-Schule
3. Martin-Buber-Oberschule
4. Herbert-Hoover-Schule
5. Carl-Zeiss-Schule
6. Heinz-Brandt-Schule
7. Clay-Schule
8. Gutenberg-Schule
9. Schule an der Dahme
10. Merian-Schule

Gymnasien mit besonders hoher Nachfrage, gemessen an der Zahl der Erstwünsche bezogen auf die Anzahl der verfügbaren Plätze:

1. Lessing-Gymnasium
2. Otto-Nagel-Gymnasium
3. Willi-Graf-Gymnasium
4. Hannah-Arendt-Gymnasium
5. Kant-Gymnasium
6. Humboldt-Gymnasium
7. Albrecht-Dürer-Gymnasium
8. Gabriele-v.-Bülow-Gymnasium
9. Andreas-Gymnasium
10. Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium ■