Liebe Leute, das stimmt nicht! Lasst Euch nix erzählen, das ist ein übles Vorurteil. Im südwestlichen Schöneberg, genauer gesagt: in Friedenau, wo ich wohne, grüßen sich zum Beispiel die Hundebesitzer auf der Straße. Wie auf dem Dorf!
Neulich beim Tierarzt wünschte mir eine Hundebesitzerin, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, meiner Hündin und mir „Alles Gute und Gute Besserung“. Wie nett ist denn das bitte? Ich bin immer wieder überrascht, wie nett und hilfsbereit die Leute hier sind!
Wenn Berliner motzen, ist das meistens nicht böse gemeint, sondern eher so eine Art Kontaktaufnahme. Wird man angemotzt, einfach im gleichen Ton zurück motzen, dann ist die Welt des Berliners wieder im Gleichgewicht!
In Hamburg hat mich mal eine junge Mutter übel beschimpft, als ich ihr dabei helfen wollte, mit dem Kinderwagen in den Bus zu steigen. Das wäre in Berlin nie passiert!
Höflichkeit als Wettberwebsvorteil
Die unhöflichsten Verkäufer Deutschlands habe ich im Kieler Hauptbahnhof erlebt. Und ich bin in Kiel geboren! So ein übler Ton, dass man statt etwas zu kaufen alles stehen und liegen lässt und einfach nur geht.
Neulich auf Föhr auch, in einem Eisladen. Ich frage nach Eis. „Können Sie nicht lesen?“ fährt mich der Verkäufer an. Klar, auf einem Schild steht, dass die Eismaschine kaputt und der Chef in Urlaub ist. Aber was ist denn das bitte für ein Ton? In Berlin wäre das undenkbar!