Viele Häuser bleiben zu

Berliner Eltern in Nöten: In den Kitas wird Donnerstag gestreikt

Die Streikenden fordern 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat

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In vielen Berliner Kitas wird am Donnerstag nicht gespielt. Die Erzieher streiken.
In vielen Berliner Kitas wird am Donnerstag nicht gespielt. Die Erzieher streiken.Sebastian Gollnow/dpa

Wer kleine Kinder hat, die in die Kita gehen, muss diesen Donnerstag seinen Alltag neu organisieren. Denn die Gewerkschaft Verdi hat zu Kita-Warnstreiks aufgerufen. Viele Einrichtungen werden an diesem Tag nicht öffnen.

Eltern von Kita-Kindern brauchen am kommenden Donnerstag vermutlich eine Betreuungsalternative. Im Rahmen der bundesweiten Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat die Gewerkschaft Verdi für Berlin zu ersten Warnstreiks in Kitas sowie bei Erziehern und Sozialarbeitern an Schulen aufgerufen.

Hohe Streikbeteiligung erwartet: Viele Kitas bleiben geschlossen

Die Gewerkschaft rechnet mit einer hohen Streikbeteiligung und einer Schließung von Einrichtungen. Die Kita-Leitungen seien deshalb bereits am Montag informiert worden, um den Eltern rechtzeitig Bescheid sagen zu können.

„Der Personalmangel in den Kitas führt dazu, dass wir unserem pädagogischen Auftrag nicht mehr gerecht werden können“, teilte Kita-Leiterin Martina Breitmann von der Kita Schwalbennest in Marzahn-Hellersdorf am Dienstag mit. „Um mehr Personal zu gewinnen, brauchen wir jetzt eine deutliche Aufwertung des Berufs. Dafür streiken wir am 2.11.“

Die erste Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder war am Donnerstag vergangener Woche ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Während Kitas in anderen Bundesländern den Kommunen unterstehen, für die bereits eine Tarifvereinbarung geschlossen wurde, gehören die Eigenbetriebe in Berlin dem Land an. In der Hauptstadt werden deshalb vor allem Eltern kleiner Kinder den Arbeitskampf in der Tarifauseinandersetzung zu spüren bekommen.

Die Erzieher wollen 10,5 Prozent mehr Gehalt

Verdi fordert in den Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft der Länder bundesweit 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Für Berlin fordert die Gewerkschaft zudem eine Stadtstaatenzulage von 300 Euro.