Der Countdown läuft: Ab dem 1. November können Berlinerinnen und Berliner endlich ohne aufwendige Verfahren ihre Geschlechts- und Namenseinträge ändern lassen – und das Interesse ist riesig! Schon vor Inkrafttreten des neuen Selbstbestimmungsgesetzes haben über 1.200 Menschen bei den Berliner Standesämtern einen Antrag gestellt.
Von Steglitz-Zehlendorf bis Friedrichshain-Kreuzberg – in allen Bezirken füllen sich die Terminlisten.
Selbstbestimmungsgesetz: Mehr als 1.200 Anträge auf Änderung von Geschlecht und Name in Berlin
Besonders in Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg scheinen die Menschen kaum abwarten zu können: In Mitte gingen bereits 186 Anträge ein, und in Friedrichshain-Kreuzberg sind es sogar 208 – davon 121 mit festem Termin zur Beurkundung! In Treptow-Köpenick waren es 110 Anmeldungen, in Charlottenburg-Wilmersdorf 107, davon waren bereits 74 Termine vereinbart. Im Standesamt Steglitz-Zehlendorf seien bis Mitte der Woche bislang 78 Anträge eingegangen. In Reinickendorf 46 Anträge und in Spandau 59 Anträge.
Über 1.200 Berliner wollen zum November Geschlecht und Namen ändern!
Bisher mussten transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Personen große bürokratische Hürden überwinden, um ihre Identität auch offiziell leben zu können. Zu den bald alten Zeiten mussten Gutachten, ärztliche Bescheinigungen und gerichtliche Beschlüsse durchgeführt werden. Aber das soll jetzt zum neuen Monat deutlich einfacher werden und vor allem auch nicht so teuer. Ein einfacher Antrag reicht aus, um den Eintrag in „weiblich“, „männlich“, „divers“ oder gar ohne Geschlechtsangabe zu ändern.
Die Änderung muss aber per Gesetz drei Monate vor dem persönlichen Termin im Standesamt angemeldet werden. Seit August können Anträge für die Änderung gestellt werden, die in schon wenigen Tagen in Kraft treten.