Chaos am wohl berühmtesten Einkaufszentrum der Hauptstadt! Am Donnerstagabend (9. Januar) wurde das KaDeWe Schauplatz eines spektakulären Großeinsatzes von Polizei und Feuerwehr. Der Grund: Ein Mann mit Kapuze und weißer Bauchtasche kletterte auf ein Fenstersims des Nobel-Kaufhauses in Schöneberg und drohte zu springen.
Konfrontation mit Verkäuferin als Auslöser?
Augenzeugen berichten, dass der Mann zuvor in eine Auseinandersetzung mit einer Verkäuferin verwickelt war. Die Frau alarmierte daraufhin die Security des Hauses. Als Sicherheitsleute ihn umstellten, suchte der Mann offenbar panisch nach einem Ausweg – und fand ihn in einem gekippten Fenster im ersten Stock.
Mit einer waghalsigen Aktion zwängte er sich durch das Fenster und landete schließlich auf einem schmalen Fenstersims über dem Haupteingang an der Tauentzienstraße. Dort drohte er, in die Tiefe zu springen.
Großeinsatz der Feuerwehr – Sperrung rund ums KaDeWe
Die Polizei und Feuerwehr rückten mit einem Großaufgebot an. Drehleitern wurden in Position gebracht, Sprungpolster aufgeblasen, und große Scheinwerfer erhellten den Tatort, während dichter Schnee vom Himmel fiel. Der Haupteingang des Kaufhauses wurde gesperrt, und der Verkehr in den umliegenden Straßen kam zum Erliegen.

Nervenkrieg auf dem Sims
Während die Einsatzkräfte sich behutsam an den Mann herantasteten, redeten Polizisten auf ihn ein. Doch der Kapuzen-Mann blieb stur. Minuten vergingen, der Verkehr staute sich, und Passanten beobachteten gespannt das Geschehen.
Schließlich gelang es Feuerwehrleuten und Polizisten im Korb einer Drehleiter, den Mann zu überzeugen, mit ihnen herunterzukommen. Doch kaum war er unten, eskalierte die Situation erneut.
Plötzlich handgreiflich – Polizei greift durch
Statt sich beruhigen zu lassen, attackierte der Mann seine Retter. Polizisten mussten ihn zu Boden bringen und Handschellen anlegen. Anschließend wurde er in einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht.
Über die Identität des Mannes herrscht weiter Unklarheit. Auch sein Alter und seine Beweggründe bleiben rätselhaft. Einige Zeugen vor Ort vermuten, dass es sich um einen Ladendieb handeln könnte. Die Polizei konnte dies bislang jedoch nicht bestätigen.
Das KaDeWe im Ausnahmezustand
Normalerweise zieht das berühmte Kaufhaus täglich bis zu 50.000 Besucher an, in der Vorweihnachtszeit sogar bis zu 100.000. Doch an diesem Abend stand nicht der Luxus im Fokus, sondern das Drama um einen verzweifelten Mann.
Für viele Passanten war der Großeinsatz ein Schock. „Man hätte meinen können, hier wird ein Film gedreht“, sagte eine Augenzeugin. Doch für die Einsatzkräfte war es bitterer Ernst – und ein Einsatz, der mit viel Glück glimpflich ausging. ■