In Nikolassee

19 Schüsse: Mann bei SEK-Einsatz erschossen – Polizei gibt Notwehr an

Ein bewaffneter Mann löste in Berlin einen SEK-Einsatz aus. Es kam zu einem Schusswechsel. Der Angreifer starb. Doch viele Fragen sind noch offen.

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Michael Kappeler/dpa
Michael Kappeler/dpaPolizisten eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) gehen zu einem Mehrfamilienhaus in Berlin-Nikolassee. Weil ein 46-Jähriger einen 49-Jährigen mit einer Waffe bedroht haben soll, ist es im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf zu einem SEK-Einsatz gekommen. Bei einem Schusswechsel wurde der Jüngere getötet.

Als das SEK die Wohnung eines Mannes in der Nähe des Wannsees stürmte, schoss der 46-Jährige sofort auf die Beamten. Die Einsatzkräfte erwiderten das Feuer. Der Mann wurde dabei tödlich getroffen.

Nach den tödlichen Schüssen bei dem SEK-Einsatz im Berliner Ortsteil Nikolassee geht die Staatsanwaltschaft aufgrund der bisherigen Erkenntnisse von einer Notwehrsituation aus. Der Getötete hat nach den Ermittlungen sofort geschossen, als Spezialeinsatzkräfte die Tür zu seiner Einzimmerwohnung öffneten, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, Sebastian Büchner, sagte.

Mann bei SEK-Einsatz in Berlin erschossen - Polizei feuerte 19 Schüsse ab

Nach seinen Angaben gaben die Einsatzkräfte 19 Schüsse ab, ein Großteil davon hat den 46-Jährigen getroffen. Bei der Obduktion der Leiche hätten Gerichtsmediziner mindestens 12 Projektile gefunden.

Unklar ist bislang, wie der Getötete zu der Waffe kam. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen Druckluftrevolver, der bei Schüssen aus der Nähe zu tödlichen Verletzungen führen kann. Der Deutsche war psychisch krank und stand deswegen unter Betreuung. Nach Angaben seiner Betreuerin habe er vor geraumer Zeit um Geld für eine Waffe gebeten, hieß es. Dies habe die Frau abgelehnt. „Woher die Waffe und das Geld dafür kam, ist nun Gegenstand der Ermittlungen“, so Büchner.

Bedrohung auf Wohnwagenplatz löst SEK-Einsatz aus

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft soll der 46-Jährige am Samstagmorgen auf einem Wohnwagenplatz an der Potsdamer Chaussee einen 49 Jahre alten Mann bedroht haben. Diesem gelang es, den Angreifer zu vertreiben und die Polizei zu rufen. Zudem verfolgte der 49-Jährige den Berliner und sah, wie dieser in einem Mehrfamilienhaus in der Dreilindenstraße verschwand. Der Mann sei auch mithilfe von Videoaufnahmen identifiziert worden, so Büchner. Weil er nicht öffnete, habe das SEK die Wohnungstür aufgebrochen.

Unklar ist laut Staatsanwaltschaft bislang, warum der Berliner bewaffnet zu dem Wohnwagenplatz gegangen war. ■