Wetter-Chaos droht

Orkan- und Sturmflut-Alarm für ganz Norddeutschland!

Am Donnerstagabend und Freitag werden Orkan, Sturm und schwere Sturmfluten in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen erwartet.

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Das Wasser der Elbe überspült bei Hochwasser einen Parkplatz in Hamburg-Övelgönne.
Das Wasser der Elbe überspült bei Hochwasser einen Parkplatz in Hamburg-Övelgönne.Bodo Marks/dpa

Orkan- und Sturmflut-Alarm für ganz Norddeutschland! Der Schwerpunkt der Sturmflut werde im Weser- und Elbegebiet liegen, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Auch an der Nordseeküste ist mit einem Hochwasser zu rechnen.

Am Donnerstagabend wird der Vorhersage des BSH zufolge bereits an verschiedenen Orten in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen die Sturmflutmarke von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht.

Dann könnten die Pegel etwa in Husum, am Eider-Sperrwerk bei Tönning, in Glückstadt an der Elbe, aber auch an der Weser in Bremen und im niedersächsischen Elsfleth auf Sturmflutniveau steigen. Am späten Donnerstagabend werden ähnlich hohe Pegelstände auch in Hamburg erwartet. Danach sollen die Wasserstände zunächst wieder abnehmen.

Am Freitagvormittag sollen die Pegel laut der BSH-Vorhersage an vielen Orten über die Sturmflutmarke steigen. Verbreitet werden etwas höhere Wasserstände erwartet als am Donnerstagabend. Betroffen sind davon voraussichtlich auch Cuxhaven, die Ostfriesischen Inseln Borkum und Norderney sowie Emden und Papenburg an der Ems. Ob dann die Marke einer schweren Sturmflut von 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht wird, ist nach Angaben der BSH-Sprecherin aber noch nicht klar.

DWD warnt vor Orkanböen an der Nord- und Ostseeküste!

Der Deutsche Wetterdienst warnt für Donnerstag vor Orkanböen an der gesamten Nordseeküste und fast an der ganzen Ostseeküste!

In exponierten Lagen auf Helgoland und an der Nordseeküste sowie auf Fehmarn in der Ostsee seien Windstärken der höchsten Stufen elf und zwölf nicht ausgeschlossen, sagte ein DWD-Meteorologe. Verbreitet werde für die Küsten schwerer Sturm der Stärke zehn erwartet, im Binnenland Böen der Stärken acht bis neun.

Auch in anderen Teilen Deutschlands soll es laut dem DWD gefährlich stürmisch werden. Im Alpengebiet gilt ebenfalls Alarmstufe drei wegen orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten um die 105 km/h. Im Harz und seinen Ausläufern soll es von Mittwochabend bis Samstag zu tagelangem Dauerregen kommen. Bis zu 120 Liter könnten pro Quadratmeter fallen. Es drohen Erdrutsche und überflutete Straßen. Betroffen sind in Niedersachsen die Landkreise Göttingen, Northeim und Goslar, sowie in Sachsen-Anhalt der Landkreis Harz.

Im Rest Deutschlands wird es laut dem Wetterdienst stürmisch und nass, es gilt die zweite, orange Warnstufe.

Fähren und Bahnverbindungen fallen wegen des Sturms aus

Einige Fähren zwischen den Halligen in der Nordsee und dem schleswig-holsteinischen Festland fallen wegen des vorhergesagten Sturmtiefs am Donnerstag aus, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei auf ihrer Webseite mitteilte. Bis Samstag könne es wegen des erwarteten Hochwassers zu weiteren Ausfällen und Fahrplanänderungen kommen.

Wie die Deutsche Bahn bereits am Dienstag mitgeteilt hatte, wird auch der Fährverkehr von und zu der ostfriesischen Insel Wangerooge am Freitag eingestellt. Bereits ab Donnerstagnachmittag sollen Abfahren vom ostfriesischen Harlesiel und von Wangerooge ausfallen. Mögliche Fährausfälle kündigte auch die Insel Langeoog an.

Bereits am Mittwochnachmittag erwartete das BSH erhöhte Wasserstände. So trat etwa in Hamburg die Elbe über die Ufer. Beim Abendhochwasser soll aber voraussichtlich noch kein Sturmflutniveau erreicht werden.

Flugausfälle und Verspätungen auch in den Niederlanden

Auch in den Niederlanden werden wegen des Sturms am Amsterdamer Flughafen Schiphol am Donnerstag rund 200 Flüge gestrichen. Reisende müssten sich außerdem auf Verzögerungen gefasst machen, teilte der Flughafen am Mittwoch mit. Bei Windstößen bis zu 90 km/h könne ab mittags nur eine der Start- und Landebahnen genutzt werden. Auch der Umschlag von Gepäck von Maschinen am Boden könne beeinträchtigt sein.

Der Wetterdienst KNMI erließ für die gesamten Niederlande eine Unwetterwarnung mit der Warnstufe gelb. Es könnten Windgeschwindigkeiten an der Küste im Norden des Landes von bis zu 110 km/h erreicht werden. Es müsse mit abbrechenden Ästen sowie herumfliegenden Gegenständen wie Dachpfannen und Gartenmöbeln gerechnet werden. Auch auf den Straßen könne es zu Behinderungen kommen.

Bei den großen Flüssen wie Rhein und Waal rüsten die Niederlande sich für Hochwasser. Die Ursachen sind heftiger Regen im Bereich der Flüsse und die Schneeschmelze in den Alpen. ■