Zuletzt hat uns Hoch Piet noch einmal herrliches Spätsommer-Wetter beschert. Doch so geht es nicht mehr lange weiter. Zwar versprechen die Wetterprognosen noch einige warme Tage, aber Experten warnen Experten bereits vor schweren Unwettern, die uns in den kommenden Monaten erwarten könnten. Besonders heftige Gewitter und Regenfälle drohen – und das bis Dezember.
Ein Grund für diese düsteren Aussichten sind die stark aufgeheizten Meere. Ein extremes Beispiel ist Mallorca, wo kürzlich Wassertemperaturen von rund 30 Grad gemessen wurden. Doch diese warmen Gewässer bringen im Herbst eine Gefahr mit sich: Das Meer speichert enorme Mengen Energie und gibt sie im Herbst, wenn die Luft abkühlt, wieder ab. Dieser Temperaturkontrast zwischen Luft und Wasser führt zu „unberechenbaren Wetterphänomenen“. Da das Meer viermal so viel Energie speichern kann wie die Luft, wird es zu einem der wichtigsten Treiber für die Wetterentwicklung in den Herbstmonaten.
Gefahr am Mittelmeer: „Medicanes“ im Anmarsch
Besonders das Mittelmeergebiet könnte von diesen Entwicklungen hart getroffen werden. Experten warnen vor sogenannten „Medicanes“ – einer Art Hurrikan, die in der Mittelmeerregion entstehen kann. Die Energie, die durch die warmen Wassertemperaturen freigesetzt wird, kann in dieser Region zu heftigen Stürmen, Starkregen und Überschwemmungen führen. Ein Beispiel aus dem vergangenen Herbst: Ein Sturm über Griechenland brachte innerhalb weniger Tage mehr als 1000 Liter Regen pro Quadratmeter – das Doppelte der jährlichen Niederschlagsmenge von Berlin. Die Folgen waren verheerend: Überflutungen, Erdrutsche und mehrere Todesopfer.

Auch Deutschland bleibt nicht verschont
Doch nicht nur die Mittelmeerregion ist betroffen. Deutschland könnte durch Tiefdruckgebiete vom Mittelmeer und Atlantik ebenfalls extreme Niederschläge und Stürme erleben. Bereits im vergangenen Herbst hatte das Land mit ungewöhnlich starken Unwettern zu kämpfen. Ein Beispiel ist das Unwetter im Oktober 2023, als Tief „Lothar“ über Bayern zog und in nur wenigen Stunden ganze Straßen überflutete und Keller volllaufen ließ. In Süddeutschland richteten schwere Stürme enorme Schäden an, und zahlreiche Haushalte waren ohne Strom.
Der Klimawandel verstärkt die Unwettergefahr
Meteorologen sind sich einig: Der Klimawandel hat erheblichen Einfluss auf die Intensität dieser Wetterphänomene. Die immer heißeren Sommermonate führen zu aufgeheizten Meeren und einer Anhäufung von Energie in der Atmosphäre. Diese Energie kann sich im Herbst in Form von extremen Wetterereignissen entladen. „Es sieht so aus, als stünden Europa in den kommenden Jahren raue Zeiten bevor“, warnt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. „Auch in Deutschland wird es in diesem Herbst voraussichtlich wieder zu schweren Unwettern kommen, die sich bis in den Dezember ziehen können.“
Die Menschen in Deutschland müssen sich also auf einen unbeständigen und stürmischen Herbst einstellen. Genießen Sie alson die letzten warmen Tage. ■