Viele Menschen in Deutschland arbeiten häufig auch an Feiertagen – oftmals unbemerkt vom Großteil der Bevölkerung. Laut der Online-Plattform Statista pendelt der Anteil der Erwerbstätigen an Schichtarbeit seit dem Jahr 2000 bei rund 15 Prozent.
„Sonn- und Feiertagsarbeit, häufig kombiniert mit Schichtarbeit, ist für viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft nach wie vor unerlässlich und nimmt entgegen vielen Prognosen aufgrund vielfältiger Entwicklungen in Summe nicht ab“, sagte Veit Hartmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa).
Beschäftigte stehen an Feiertagen vor vielen Herausforderungen
Die Beschäftigten im Schichtbetrieb seien an Feiertagen vor besondere Herausforderungen gestellt. Sie können nicht nur die klassischen Zeiten von Bescherung, Gottesdiensten, Festmahl oder Familienzusammenkünften in Einklang mit der Familie oder Freunden bringen, sondern müssen auch schauen, wie sie mit dem eigenen Biorhythmus zurechtkommen.
„Damit diese Dienstleistungen, die vielfach dem Allgemeinwohl dienen, auch vor dem Hintergrund von diskutierten Herausforderungen wie dem Arbeitskräftemangel auch zukünftig noch leistbar sind, gilt es, faire und verlässliche Lösungen auf der betrieblichen Ebene zu finden, die den Interessen von Arbeitgebern und Beschäftigten auch in einer Zeit entsprechen, in der fast alle Beschäftigten gerne freihätten“, erklärte Hartmann.
Er empfiehlt: Die Besetzung der notwendigen Dienste mit freiwilligen Beschäftigten, einen extra Dienstplan für die Feiertage sowie ein frühzeitiges, rollierendes und fair auf alle Mitarbeiter verteiltes System. Diese Verteilung unterstütze einen möglichst „gesunden“ Schichtplan.
In diesen Berufen wird am häufigsten an Feiertagen gearbeitet:
- bei Angehörigen und Bediensteten der Glaubensgemeinschaften
- bei der Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr
- bei Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und medizinischen Diensten
- bei den Verkehrsbereichen (ÖPNV, Taxi, Beschäftigte an Flughäfen)
- in Hotels, der Gastronomie und weiteren Verpflegungsbereichen
- bei Ver- und Entsorgungsdiensten, der Energie- und Wasserversorgung
- in Fernseh- und Rundfunkanstalten
- in Produktionsbetrieben im vollkontinuierlichen Schichtbetrieb, bei denen die Maschinen nicht abgestellt werden können