Ein Blick auf die Autobahnen rund um den Hauptstadtflughafen BER und das Tesla-Gelände lässt wenig Raum für Entspannung. Die Verkehrswege sind überlastet, und nach aktuellen Prognosen deutet sich an, dass sich die ohnehin angespannte Situation bis zum Jahr 2040 erheblich zuspitzen wird. Anrainer-Kommunen und die Wirtschaft schlagen Alarm angesichts eines drohenden Verkehrskollapses. Die Lage rund um den BER, sie ist dramatisch.
In einer am Freitag in Potsdam vorgestellten Studie der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Dialogforum Airport Berlin-Brandenburg und der Industrie- und Handelskammern (IHK) kommt deutlich zum Ausdruck, dass schnelles Handeln unumgänglich ist. Die Region um den Flughafen BER erwartet bis 2040 einen Verkehrskollaps, wenn nicht rasch auf Autobahnen und Schienen gegengesteuert wird. Ein dringender Handlungsbedarf wird durch die Zunahme der Einwohnerzahl, die Ansiedlung neuer Gewerbegebiete und das kontinuierliche Wachstum der Pendlerströme unterstrichen.
„Ein Zukunftsplan zur Steuerung der Verkehre in der Airport- und Tesla-Region ist dringend notwendig, damit die Wirtschaft nicht ausgebremst und die Anrainer-Kommunen nicht überfordert werden“, warnt André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus. Verkehrsplaner Bertram Teschner, der die Untersuchung leitete, warnt vor einer dramatischen Verschärfung der Verkehrslage bis 2030 und erneut bis 2040. Tägliche Staus auf der A10 seien dann keine Ausnahme mehr, sondern die Regel.
Verkehrskollaps am BER nur durch entschlossenes Handeln zu verhindern
Die Forderungen der Region sind klar: Verkehrsplanungen müssen beschleunigt werden, insbesondere die Schiene muss gestärkt werden, so die einhellige Meinung. Bürgermeister Andreas Igel (SPD) von Ludwigsfelde und Vorsitzender des Dialogforums Airport appelliert an Bund und Länder, die sich verschärfende Situation anzuerkennen und sich für beschleunigte Verfahren einzusetzen.
Die Verkehrsprognose, die der Studie zugrunde liegt, zeigt eine erhebliche Zunahme des Verkehrs mit Autos und Lastwagen bis 2040 auf den Autobahnen A10, A113, A12 und A13 rund um den Flughafen BER und das Tesla-Gelände. Einige Abschnitte könnten eine Steigerung um mehr als die Hälfte erleben. Die betroffenen Kommunen fordern eine zusätzliche Autobahnspur auf der A10 am Kreuz Schönefeld sowie einen Ausbau der A12 (östlich Dreieck Spreeau) und der A13 (südlich Kreuz Schönefeld).
Zusätzlich plädieren sie für die Freigabe von Seitenstreifen und eine verbesserte elektronische Steuerung des Tempos bei dichtem Verkehr in Spitzenzeiten. Die Installation von sogenannten Dauerzählstellen auf den Autobahnen wird als erste Maßnahme vorgeschlagen, um die Verkehrsmenge zu erfassen. Die Uhr tickt, und die Region erwartet entschlossenes Handeln, um einem drohenden Verkehrskollaps entgegenzuwirken. ■