Berlin-Steglitz-Am U-Bahnhof Schloßstraße kam es Ende November zu einem fatalen Brand. Seitdem ist die Linie U9 unterbrochen, sie fährt nur bis Bundesplatz. Ab da heißt es Ersatzverkehr bis Walther-Schreiber-Platz oder Feuerbachstraße. Wer bis Rathaus Steglitz fahren will, muss dann noch einen weiteren Bus nehmen. Diese suboptimale Situation wird sich ab Anfang Januar noch verschlechtern.
Ersatzverkehr entfällt, BVG verkauft es als Verbesserung
Ab dem 5. Januar müssen sich Öffi-Fahrgäste in Steglitz auf einen neuen Ersatzfahrplan einstellen, wie die BVG vermeldet. Dass die U9 künftig immerhin bis zum U-Bahnhof Friedrich-Wilhelm-Platz fahren wird statt nur zum Bundesplatz, klingt erst mal gut. Aber: Zwischen U-Bahnhof Friedrich-Wilhelm-Platz und U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz wird nur ein Pendelverkehr im Zehn-Minuten-Takt eingerichtet.
Berliner wissen, was das heißt: volle Bahnen, besonders zu den Stoßzeiten. Der bisherige U9-Ersatzverkehr mit Bussen, der wirklich fleißig befahren wurde und dadurch halbwegs angenehm war, entfällt leider.

Und wie soll es ab Friedrich-Wilhelm-Platz dann weitergehen? „Ab U Walther-Schreiber-Platz bis U Schloßstraße beziehungsweise S+U Rathaus Steglitz bitten wir weiterhin, die Buslinien M48, M85 und 186 zu nutzen“, so die BVG. Auch hier werden proppenvolle Busse auf die Fahrgäste zukommen.
Die BVG entschuldigt sich für das Chaos
Immerhin entschuldigt sich die BVG bei allen Berlinern für die unglückliche Lage in Steglitz: „Uns ist bewusst, dass die weiterhin notwendigen Einschränkungen für unsere Fahrgäste mit Unannehmlichkeiten verbunden sind“, heißt es in einer Mitteilung zur U9.
Weiter betont die BVG: „Wir bedauern das sehr und danken allen Fahrgästen für ihre Geduld, während unsere Teams alles daransetzen, den Betrieb Schritt für Schritt weiter zu stabilisieren.“
Warum dauert das so lange? 75 Kabel müssen repariert werden
Die Reparaturarbeiten werden am Ende mindestens einen Monat angedauert haben, vielleicht sogar zwei. Wieso zieht sich das Ganze so? „Nach dem Brand am U-Bahnhof Schloßstraße mussten zunächst die elektrotechnischen Anlagen gesichert, Brand- und Rauchgase sowie Rußablagerungen sorgfältig entfernt und beschädigte Teile abgebaut werden“, erklärt die BVG.

„Die umfangreichen Reinigungsarbeiten befinden sich derzeit auf der Zielgeraden.“ Die Fach- und Sicherheitsexperten sowie spezialisierte Firmen seien seit dem Brand durchgehend vor Ort und arbeiten mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden.
Weiter schreibt die BVG: „Der Brand im Bereich der U9 hat massive Schäden an sicherheitsrelevanter Technik verursacht.“ Betroffen seien unter anderem Kabel für die Stromversorgung und Zugsicherungsanlagen. „Insgesamt müssen mehr als 75 Kabel und Leitungen repariert oder ersetzt werden, diese Arbeiten können erst nach Abschluss der Reinigung starten.“


