Union gegen den Fünffach-Wechsel
Der eiserne Manager Oliver Ruhnert sieht die Beibehaltung des Austausches wie in der Corona-Krise als empfindlichen Nachteil für kleinere Klubs und erkennt Wettbewerbsnachteile für die Köpenicker.

Neue Spielzeit, altes Spiel. Auch in der Saison 2020/21 hält die Fifa an der Corona-Sonderregel fest, dass die Vereine bis zu 5 Spieler pro Partie in drei Zeitfenstern (plus Halbzeitpause) auswechseln dürfen. Eine Regel, die nicht nur beim 1.FC Union auf wenig Gegenliebe stößt.
Oliver Ruhnert, der Manager der Eisernen, positioniert sich da klar. „Es ergibt keinen Sinn, die stärkeren Vereine noch mal zu stärken, indem sie fünf bessere Spieler reinbringen können als die anderen“, sagte der 48-Jährige dem Kicker. Seine Forderung: „Man sollte dringend zu drei Auswechselungen zurückkkehren.“
Der Sauerländer hat prominente Mitstreiter. „Mit wenig Vorlaufzeit und vielen Spielen in einem kurzen Zeitraum fand ich die Ausweitung sinnvoll“, meinte beispielsweise Bremens Trainer Florian Kohfeldt und betonte dabei ausdrücklich, dass er eine solche Regelung über eine Gesamtspielzeit für wenig sinnvoll erachtet. „Ich finde den Eingriff ins Spiel zu gravierend, wenn man fast die halbe Mannschaft austauschen darf“, sagte Bremens Chefcoach. Das, so betont auch Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche, mache die ganze Struktur des Spiels kaputt.
Die Schere zwischen den großen, gut betuchten Klubs und den Kleinen wird durch diese Verfahrensweise noch weiter auseinandergehen. Der FC Bayern oder Dortmund können sich auch in einer Corona-Zeit ganz andere Kadergrößen leisten als die Eisernen oder beispielsweise Aufsteiger Arminia Bielefeld.