Lärm an den Feiertagen

So schützen Sie Ihre Tiere vor Stress an Silvester

Rund um den Jahreswechsel stehen Tiere besonders unter Stress. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre lieben Vierbeiner davor schützen können.

Author - Sebastian Krause
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Katze Lucie mit einer Pflegerin im Tierheim in Berlin. Gerade um die Weihnachtsfeiertage durchleben die Tiere eine stressige Zeit.
Katze Lucie mit einer Pflegerin im Tierheim in Berlin. Gerade um die Weihnachtsfeiertage durchleben die Tiere eine stressige Zeit.IMAGO

Für Hunde und Katzen wird es anstrengend. Schon Tage vor dem Jahreswechsel stehen sie wegen Lärm und Feuerwerkskörpern unter starkem Stress. Besonders in Berlin können Haustiere dem Krach kaum entkommen.

Immer wieder laufen Hunde in Panik davon und werden nur mit Glück unverletzt wiedergefunden. Der Tierschutzverein Berlin rät Tierhaltern daher um Silvester zu besonderer Vorsicht und gibt fünf Tipps, wie Sie Ihre Vierbeiner schützen können.

1. Hunde nur an der Leine ausführen

Spaziergänge mit dem Tier sollten am 31. Dezember möglichst nur bei Tageslicht stattfinden. Rund um Silvester gilt: Hunde ausschließlich angeleint und doppelt gesichert führen – idealerweise mit Sicherheitsgeschirr und zusätzlicher Sicherung am Halsband.

Eine aktuelle Kennzeichnung sowie eine Registrierung bei Tasso oder Findefix erleichtern es im Ernstfall, das entlaufene Tier wiederzufinden.

2. Tiere möglichst im Haus behalten

Katzen und andere Haustiere sollten während der Knallerei drinnen bleiben. Fenster, Balkontüren und Katzenklappen sollten daher rechtzeitig geschlossen werden.

Vorhänge oder Rollläden können helfen, Lärm und Lichtblitze zu dämpfen. Katzenklappen sollten nicht erst kurz vor Mitternacht, sondern bereits am Nachmittag gesichert werden. Zusätzlich können abgedunkelte, überdachte Rückzugsorte, etwa eine gemütliche Höhle aus Decken, Sicherheit vermitteln.

3. Ruhe, Rückzug und Verlässlichkeit schaffen

Tiere sollten an Silvester möglichst nicht allein gelassen werden. Geschützte, abgedunkelte Rückzugsorte geben Sicherheit. Leise Musik oder der Fernseher können helfen, Knallgeräusche abzuschwächen.

Besonders ängstliche Tiere profitieren davon, wenn ruhige Abläufe und Rückzugsorte bereits in den Tagen vor Silvester bestehen. Zusätzlich können vertraute Gerüche wie ein getragenes Kleidungsstück der Bezugsperson im Schlafplatz beruhigend wirken.

Verängstigte Tiere sollten nicht aus ihren Verstecken geholt werden. Ruhige Präsenz vermittelt Sicherheit. Übermäßiges Trösten kann hingegen Angst verstärken.

4. Beruhigungsmittel nur nach tierärztlicher Rücksprache geben

In besonders schwierigen Fällen kann eine Unterstützung mit Medikamenten hinzugezogen werden.

Beruhigungsmittel oder andere Präparate dürfen jedoch nur nach vorheriger tierärztlicher Rücksprache verabreicht werden, da ungeeignete Mittel Angstzustände verschlimmern oder gesundheitliche Risiken bestehen können.

5. Auch Kleintiere und Vögel benötigen Schutz

Kleintiere und Vögel reagieren nicht nur empfindlich auf Lärm, sondern auch auf plötzliche Lichtblitze und Erschütterungen. Gehege und Volieren sollten daher stabil stehen und möglichst weit von Fenstern entfernt platziert sein. Bei Bedarf können sie auch abgedeckt werden, um zusätzlich Reize zu reduzieren.

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Weiter weist der Tierschutzverein für Berlin darauf hin, dass Tiere keine Weihnachtsgeschenke sind. Hunde, Katzen, Kleintiere, Vögel und Reptilien wie Bartagamen, Schlangen oder Schildkröten sind Lebewesen und keine Geschenke. „Wir möchten verhindern, dass Tiere aus einer weihnachtlichen Laune heraus verschenkt werden“, sagt Eva Rönspieß, Vorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin.

Eine neue Vermittlung von Tieren findet erst ab dem 6. Januar wieder statt. Bis dahin werden nur Tiere abgegeben, deren Vermittlungsprozess bereits abgeschlossen ist. Neue und spontane Vermittlungen finden nicht statt.

Zum Jahreswechsel sollte man seine Tiere nicht allein lassen.
Zum Jahreswechsel sollte man seine Tiere nicht allein lassen.Zoonar.com/Dmitrii Marchenko/imago

„Eine Adoption ist eine Entscheidung für viele Jahre – und dafür braucht es Ruhe, Wissen und echte Bereitschaft für ein neues Familienmitglied. Gerade Reptilien wie Bartagamen oder Schlangen sind anspruchsvoll in Haltung und Pflege“, erklärt Rönspieß.

„Fehlkäufe landen häufig bei uns im Tierheim. Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum.“ Der Tierschutzverein empfiehlt als Alternative Patenschaften, Spenden oder Futtergutscheine.

Wie ist Ihre Meinung dazu? Bitte schreiben Sie uns: leser-bk@berlinerverlag.com