Hoppla, was war das?

1:5-Blamage! Frankfurt zieht den Bayern sogar die Unterhosen aus

Rekordmeister FC Bayern leistet sich eine desaströse Pleite bei Eintracht Frankfurt.

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Bayerns Torwart Manuel Neuer (r.) musste in Frankfurt fünfmal hinter sich greifen und war genauso bedient wie Verteidiger Dayot Upamecano.
Bayerns Torwart Manuel Neuer (r.) musste in Frankfurt fünfmal hinter sich greifen und war genauso bedient wie Verteidiger Dayot Upamecano.imago images/Hübner

Da hat die Schneepause vergangene Woche aber jemand gar nicht gut getan. Der FC Bayern musste vor sieben Tagen das Heimspiel gegen den 1. FC Union absagen. Und ist mächtig aus dem Rhythmus gekommen. Der Rekordmeister leistet sich bei Eintracht Frankfurt eine desaströse Blamage. 1:5 (1:3) geht Bayern bei den Hessen unter.  Lederhosen? Nein, da wurde den Bayern die Unterhosen ausgezogen...

Das Team von Trainer Thomas Tuchel lieferte eine erschreckende Vorstellung ab und kassierte völlig verdient die erste Saisonniederlage. Mehr als der Anschluss durch Joshua Kimmich (44.) gelang den Bayern nicht. Omar Marmoush (12.), Junior Dina Ebimbe (31./50.), Hugo Larsson (36.) und Ansgar Knauff (60., nach Videobeweis) trafen für die Frankfurter, die sich unter der Woche im Pokal beim 1. FC Saarbrücken blamiert hatten (0:2). Nach vier Pflichtspielpleiten nacheinander stoppte die starke SGE den Abwärtstrend.

Zehn Tage lag das letzte Pflichtspiel der Bayern zurück. Nach der Absage der Union-Partie sei es deshalb wichtig gewesen, „den Spannungsbogen zu halten“, meinte Tuchel: „Wir wollten, dass niemand einschläft.“

Und dennoch wirkten die Bayern in der Anfangsphase alles andere als wach. Der Rekordmeister leistete sich etliche Fehler, agierte viel zu behäbig - und wurde von furios startenden Frankfurtern umgehend bestraft. Marmoush staubte nach einem Lattenschuss von Fares Chaibi ab, FCB-Verteidiger Noussair Mazraoui machte dabei eine äußerst schlechte Figur.

Bayern-Defensive fällt auseinander

So eine Anzeigentafel hat Seltenheitswert: FC Bayern kassiert in Frankfurt fünf Gegentore.
So eine Anzeigentafel hat Seltenheitswert: FC Bayern kassiert in Frankfurt fünf Gegentore.imago images/Actionpictures

Mitte des ersten Durchgangs beruhigten die Münchner die Partie kurzzeitig und kamen durch Torjäger Harry Kane (25.) zur ersten Torchance. Danach allerdings fielen die Bayern förmlich auseinander. Die Defensive war völlig überfordert, selbst Torhüter Manuel Neuer agierte unglücklich.

Erst stocherte Dina Ebimbe den Ball an Neuer vorbei ins Tor, dann ließ sich Dayot Upamecano beim dritten Eintracht-Treffer vom jungen Schweden Larsson austanzen. Dank Kimmichs Schlenzer in den Winkel blieben die Münchner zur Pause immerhin im Spiel.

Bayern-Klatsche hilft Spitzenreiter Bayer

Tuchel wechselte und brachte Konrad Laimer sowie Raphael Guerreiro - es änderte sich zunächst jedoch nichts. Stattdessen vertändelte Upamecano den Ball, Dina Ebimbe vollendete den nächsten perfekten Konter. Die Chance zum Anschluss ließ Eric Maxim Choupo-Moting liegen (55.).

Tuchel saß bedient auf der Bank und versteckte sich unter seiner Kapuze, als auch noch Knauffs Treffer nach Videobeweis gegeben wurde. Thomas Müller kam ins Spiel, Jamal Musiala feierte sein Comeback nach Verletzungspause - doch die Eintracht blieb griffig. Die SGE-Fans sangen: „Einer geht noch rein.“ Schon im November 2019 gewann Eintracht 5:1 gegen Bayern. Jetzt wieder diese Demütigung. Noch schlimmer: Für die Bayern rückt die erhoffte Herbstmeisterschaft in weite Ferne. Spitzenreiter Leverkusen kann Sonntag mit einem Sieg in Stuttgart mit sechs Punkten Vorsprung davoneilen.