Zweites EM-Spiel, zweiter Sieg, 6 Punkte. Deutschland ist im Achtelfinale. Die entscheidende Frage wird aber erst Sonntag beim letzten Gruppenspiel gegen die Schweiz beantwortet. Als Gruppenerster oder -zweiter? Denn die Platzierung ist entscheidend dafür, wie das Turnier weitergeht. Leichter oder schwerer Gegner zum Start der K.o.-Runde und die Anfahrtswege zu den Spielorten. Darum hofft nur Berlin, dass Deutschland Zweiter wird.
Beim Gruppensieg träfe die DFB-Elf am 29. Juni (21 Uhr) auf den Zweiten der Gruppe C. Favorit ist dort England, höchstwahrscheinlich machen Dänemark, Serbien oder Slowenien den zweiten Rang unter sich aus. Heißt: ein eher vermeintlich leichter Gegner oder angeknockte Engländer, weil sie nicht Gruppensieger wurden. Ein Riesenvorteil im Turnierverlauf. Deswegen sagt auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler: „Wir wollen unbedingt Gruppensieger werden.“
Deutschland droht als Gruppenzweiter ein Hammer-Gegner
Als Gruppenzweiter droht im Achtelfinale (29. Juni, 18 Uhr) ein Hammergegner. Es wird der Zweite der Gruppe B. Und da spielen die Mitfavoriten Spanien und Titelverteidiger Italien. Genau das ist der eklatante Unterschied.
Doch es gibt noch mehr Vorteil als Gruppensieger, nämlich die Standorte. Das DFB-Trainingscamp ist im fränkischen Herzogenaurach. Im Achtelfinale ging es nach Dortmund (das ist die weiteste Strecke), danach im möglichen Viertelfinale nach Stuttgart und im Halbfinale nach München. Erst beim Finaltraum landet die Nationalmannschaft in Berlin.
DFB peilt Berlin erst für das EM-Finale an
Als Gruppenzweiter geht es sofort im Achtelfinale nach Berlin. Da würden sich nur die Menschen in der Hauptstadt freuen, ihre Nationalelf im Olympiastadion begrüßen zu können. Die Begeisterung beim DFB selbst hält sich in Grenzen. Um es höflich auszudrücken. Denn auch danach gibt es weitere Anfahrtswege. Das Viertelfinale wäre in Düsseldorf und das Halbfinale in Dortmund.