Tour-de-France-Kolumne

35 km und ein Berg weniger: Seuchen-Drama bei der Tour de France

Mit dem ukb durch Frankreich: Zwei Berliner Ärzte sind beim größten Radrennen im Einsatz und schreiben über ihre Erlebnisse im Berliner KURIER.

Author - Berliner KURIER
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Die Tour de France gibt es im KURIER aus einer ganz besonderen Perspektive. Dr. Benedikt Schäfer aus dem ukb Marzahn schreibt über seine persönlichen Eindrücke in Frankreich.
Die Tour de France gibt es im KURIER aus einer ganz besonderen Perspektive. Dr. Benedikt Schäfer aus dem ukb Marzahn schreibt über seine persönlichen Eindrücke in Frankreich.zVg

Auslandseinsatz für die Top-Mediziner des ukb Marzahn. Die Tour de France ruft und das Unfallkrankenhaus fährt mit. Seit drei Jahren betreuen Ärzte des Zentrums für Sporttraumatologie, Arthroskopische Chirurgie und Sportmedizin in der Berliner Top-Klinik die Top-Stars des belgischen Teams Intermaché-Wanty. Jetzt sind die Berliner Sportärzte Gerald Ackerl und Benedikt Schäfer beim wichtigsten Radrennen der Welt im Einsatz und schreiben exklusiv im KURIER ihr Tour-Tagebuch.

Drei Wochen quer durch Frankreich, da kann wirklich viel passieren. Aber was diesmal die Fahrer ausbremst ist wirklich neu. Eine Herde Rinder ist von einer Krankheit betroffen und der ganze Tour-Tross muss umplanen.

Über den Col des Saisies sollte 19. Etappe führen. Dieser Gebirgspass in den französischen Alpen ist auch die Heimat einer ganz speziellen Rinderrasse. Die Herde ist nun allerdings von einer ansteckenden Krankheit betroffen und muss gekeult werden.

Blick auf die Bergkette Aravis am Col des Saisies
Blick auf die Bergkette Aravis am Col des SaisiesJürgen Feuerer/Imago

Tour-Etappe hat nur noch 95 Kilometer

Definitiv keine Gegend, durch die die Fahrer der Tour de France strampeln sollten. Und so wird die Etappenführung verändert. Nach einer sieben Kilometer langen Parade geht es zum offiziellen Start. Erst bei Kilometer 52,4 biegt der Tross auf die ursprüngliche Strecke ein. Ein Berg und rund 35 Kilometer weniger stehen an. Die Etappe hat nur noch 95 Kilometer.

Was auf den ersten Blick eine willkommene Erleichterung kurz vor dem Ende der Tour ist, bringt aber auch einige logistische Probleme mit sich. Durch den verspäteten Start gegen 14.30 Uhr (so kommen die Fahrer zum geplanten Zeitpunkt ins Ziel) gerät der Tagesablauf etwas durcheinander. Natürlich muss man schauen, dass die Spannung nicht verloren geht. Aber irgendwie ist es auch schön, wenn im sonst eng getakteten Zeitplan Luft drin ist. Mal zehn Minuten mehr beim Essen, der Massage oder einfach für ein Gespräch, das ist auch Luxus am Tag bei der Tour.