Abgang bei Ost-Klub

0 Punkte und 2:48 Tore: Trainer schmeißt wegen mieser Mannschaft hin

Trainer Jan Kistenmacher hatte nach nur zehn Spielen genug von der Mannschaft des Rostocker FC in der 5. Liga. Doch nicht nur die Spieler waren wohl nicht gut genug.

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Jan Kistenmacher (hier noch bei einem früheren Engagement) hatte nach nur zehn Spielen genug von der Mannschaft des Rostocker FC.
Jan Kistenmacher (hier noch bei einem früheren Engagement) hatte nach nur zehn Spielen genug von der Mannschaft des Rostocker FC.Picture Point/Imago

Schlechter kann eine Mannschaft kaum spielen: Mit null Punkten und einer Tordifferenz von nur zwei Toren bei 48 Gegentoren steht die Mannschaft des Rostocker FC auf dem letzten Platz in der Oberliga NOFV-Nord. Auch im Landespokal flog das Team raus. Anderswo hätte man den Trainer bei diesen Zahlen schon längst rausgeschmissen. Doch das ist nun gar nicht mehr nötig. Jan Kistenmacher (51) hatte nun selbst genug, schmiss den Job und beklagt einen „Mangel an Mannschaftsqualität und Erfahrung“.

Trainer schmeißt bei Rostocker FC hin – weil es an allem mangelt

Als Grund für die schlechten Leistungen gibt er an, dass ein Großteil der Spieler bisher nur in unteren Ligen gespielt habe. Das habe sich in der spielerischen Qualität bemerkbar gemacht. 

Doch die schlechte Mannschaft sei nicht das einzige Problem des Klubs, wie Kistenmacher in einem Statement auf Facebook erklärt. Dort begründet er, warum er den Job hinschmeißt. „Durch die Abwesenheit des Co-Trainers, der nicht vorhandenen Persona eines Torwarttrainers sowie eines zweiten Torhüters ist die Trainingsgestaltung stark eingeschränkt“, schreibt er dort. Viele Spieler hätten stattdessen „private Prioritäten“. Das erschwere es, ein normales Training abzuhalten. 

Vereinsboss gibt die Hoffnung nicht auf

Hinzu kämen „suboptimale“ Trainingsinfrastruktur, fehlende Beleuchtung, keine Hilfe bei der Akquise neuer Spieler und mangelnde Unterstützung durch die Nachwuchsteams. Er wolle sich nun erstmal wieder seinem Job im Bundesverteidigungsministerium und der Familie widmen. Sein Fazit: „In der aktuellen Situation sehe ich mich nicht in der Lage, das Team auf dem Niveau zu unterstützen, das ich mir für den Verein wünsche.“

Schon kurz vor dem Rücktritt bat Vereinschef Henry Carper bereits Sympathisanten und Freunde des Traditionsvereins von 1895 um Hilfe. Er ruft daher zur Mitgliedschaft, zu Spenden und dazu auf, den Verein in jeder Form zu unterstützen. Trotz der null Punkte und dem letzten Tabellenplatz gibt er die Hoffnung nicht auf: „Unser Ziel ist klar: Wir möchten nicht nur in der Oberliga bestehen, sondern auch einen positiven Wandel für die Zukunft unseres Vereins herbeiführen“, schreibt er. Der rettende Nicht-Abstiegsplatz sei immerhin nur neun Punkte entfernt. Doch nun muss der Verein wohl als erstes einen neuen Trainer finden. Wer den Job übernimmt, ist sicher nicht zu beneiden. ■