Es war DER Schlager-Skandal im vergangenen Sommer: Michael Wendler (51) sollte als Topstar sein großes Comeback bei dem Event „Schlager unter Palmen“ auf Kreta feiern. Die Verkündung sorgte für Unruhe in der Schlagerbranche, denn auch andere Künstler sollten eigentlich bei dem Festival auftreten. Plötzlich distanzierte sich der Medienpartner Radio Paloma von der Entscheidung des Veranstalters René Ulbrich. Und nicht nur das – auch andere Künstler des Festivals wie Sänger Ross Antony (49) und Julian David (34) beteuerten, nichts vom Comeback des Wendlers bei „Schlager unter Palmen“ gewusst zu haben und zogen Konsequenzen. Schweren Herzens sagten sie ihre Auftritte ab. Dann der Schock für die Fans: Das Festival wurde ganz gecancelt!
Julian David äußert sich erstmals zum Skandal um Michael Wendler
Nun äußert sich Schlagerstar Julian David erstmals zu der Situation im vergangenen Jahr. Gegenüber dem Berliner KURIER sprach er bei einem Event im Hard Rock Cafe Berlin Klartext: „Zuallererst die Grundsatzfrage: Kann ich Kunst und Künstler voneinander trennen? Meine Absage hat nichts mit der Person Michael Wendler zu tun. Ich kenne ihn persönlich nicht. Ich stehe nur als Mensch nicht hinter seinen öffentlich getätigten Aussagen“, lautete Julians Antwort auf die Frage, warum es ihm so wichtig war, sich zu positionieren. Gemeint sind Michael Wendlers verschwörungstheoretische und antisemitische Aussagen, an denen er teilweise nach wie vor festhält.
Mit Michael Wendler auf einer Bühne zu stehen, kam für Julian David deswegen nicht infrage. Dass das Festival dann ganz abgesagt wurde, war eine herbe Enttäuschung für ihn und seine Fans: „Natürlich ist das traurig. Ich hätte sehr gerne schöne, musikalische und unbeschwerte Tage mit tollen Fans verbracht. Größtenteils gab es Verständnis, nicht an der Reise teilzunehmen, oder auch Lob für eine klare Haltung. Traurig ist aber, wie viel Anfeindung es aufgrund dessen gab. Beleidigungen wie ‚Wer kennt dich? Du bist ein Niemand gegen den Wendler‘ oder ‚Wegen dir Arsch fällt unser Urlaub aus‘ waren noch das Geringste. Wer mich nicht kennt, darf mich gerne kennenlernen: Mein Name ist Julian David. Ich bin Sänger, ich bin auf meinem Weg. Und auf diesem Weg haben Äußerungen, wie sie Michael Wendler getätigt hat, nichts zu suchen.“
Julian David zeigt eine klare Haltung
Es ist bewundernswert, wie Julian David trotz Anfeindungen zu seiner Meinung steht. Auch wenn Cancel Culture in der vergangenen Zeit vielleicht überhandgenommen haben sollte, ist es wichtig, bei solch wichtigen Themen eine klare Haltung zu zeigen und sie auch öffentlich zu leben. Julian David scheut sich nicht davor.
Ob Michael Wendler doch noch das Comeback gelingt, das er gerade so vehement anstrebt? „Da schließt sich der Kreis zu der von mir zuerst gestellten Frage: Trenne ich die Kunst vom Künstler, hat die Musik von Michael Wendler viele Menschen erreicht. Durch seine Äußerungen hat er offensichtlich aber noch viel mehr Menschen verschreckt. Und das bekommen natürlich auch Veranstalter, die ihm ein Comeback ermöglichen wollen, zu spüren. Prinzipiell hat jeder Mensch eine zweite Chance verdient, aber ich darf als Mensch eben auch selbst entscheiden, wem ich diese gebe. Distanziert sich Michael Wendler nicht von seinen Aussagen, wie es andere ja bereits vorgemacht haben, glaube ich persönlich, wird es schwierig mit dem Comeback. Aber nicht unmöglich, da es noch immer Thema zu sein scheint. (lacht)“
Das Video-Interview mit Julian David über seine Konzertroutine, seine Essgewohnheiten und neue Musik gibt es hier.
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