„Ehrlich gesagt …“

Robbie Williams über Sexualität: „Wäre so gern schwul“

Kurz vor dem Kinostart seines Biopics spricht Robbie Williams noch mal alte Gerüchte an und schwärmt dabei von seinen Erfahrungen mit schwulen Männern.

Author - Jana Hollstein
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Robbie Williams geht bald wieder auf Tour, im Juli kommt er nach Berlin.
Robbie Williams geht bald wieder auf Tour, im Juli kommt er nach Berlin.Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa

Diese Gerüchte erreichen wohl jeden Superstar früher oder später, und so eben auch Pop-Sensation Robbie Williams. Die Frage, ob der inzwischen 50-Jährige schwul ist, klärte er (in den Augen der Öffentlichkeit) 2005 mit einem Sieg vor Gericht. Ein Magazin hatte ihn als „heimlichen Homosexuellen“ bezeichnet, Williams gewann in dem Fall eine öffentliche Entschuldigung und eine stolze Geldsumme. Vor dem Hintergrund des Kinostarts von „Better Man“, ein Film über sein Leben, denkt er noch mal an den Fall zurück.

Take That 1992. Die Boyband ist damals auch viel in Schwulenclubs aufgetreten.
Take That 1992. Die Boyband ist damals auch viel in Schwulenclubs aufgetreten.Landmark Media/imago

Robbie Williams bezieht klare Stellung zu Schwulen-Gerüchten

Gegenüber The Guardian erklärte Robbie Williams seine damalige Gefühlswelt: „Ich war genervt. Ich war mehr traurig als alles andere. Nicht wegen der Anschuldigungen, weil, sehen Sie, ich habe so ziemlich alles gemacht, außer einen Schwanz zu lutschen. Ehrlich, Sie haben noch nie jemanden getroffen, der so gerne schwul wäre wie ich.“

Sein Problem mit den damaligen Anschuldigungen der Homosexualität erklärte er mit einer Metapher: „Ich bin Port-Vale-Fan (ein englischer Fußballverein, Anm. d. Red.) und es ist, als ob jemand sagen würde ‚Du bist ein Liverpool-Fan‘. Und ich sage, ‚Nein, bin ich nicht, ich bin Port-Vale-Fan‘. Wenn jemand hundertmal sagt, du bist Liverpool-Fan, denkt man sich irgendwann ‚Ich bin kein verdammter Liverpool-Fan, warum denken Leute, ich wäre Liverpool-Fan?‘.“

In seinem Biopic „Better Man“ wird Robbie Williams durch einen Affen dargestellt.
In seinem Biopic „Better Man“ wird Robbie Williams durch einen Affen dargestellt.ZUMA Press/imago

Verbündet, aber authentisch: Robbie Williams ist der LGBT-Community dankbar

Der Sänger fügt hinzu, dass er LGBT-Menschen trotzdem unterstützt: „Man will ein Verbündeter sein, aber gleichzeitig die eigene Authentizität und das eigene Leben schützen.“ Dann ergänzt Williams: „Nebenbei, wenn ich einen Schwanz lutschen will, dann lutsche ich einen Schwanz. Wer will mich verdammt noch mal aufhalten? Meine Frau? Der Beard?“ (Anm. d. Red.: „Beard“, Bart auf Deutsch, bezeichnet unter englischsprachigen Schwulen eine Frau, die so tut, als wäre sie die Partnerin oder Frau des schwulen Mannes, um seine wahre Sexualität zu verstecken. In diesem Fall bezeichnet Williams seine Frau natürlich scherzhaft so).

Robbie Williams erinnert sich auch wohlwollend an die frühen Jahre von Take That, als sie auch in Schwulenbars aufgetreten sind: „Als ich in der Welt der Schwulen war, gab es keine Gewalt. Da war eine totale Akzeptanz und Humor und Hingabe. Und Sicherheit. Das habe ich bis heute mitgenommen; es war ein unglaublich sicherer Ort für mich, erwachsen zu werden.“

Seit 2010 ist Robbie Williams mit der Schauspielerin Ayda Field verheiratet, zusammen haben sie vier Kinder. Am 2. Januar 2025 kommt sein Biopic raus: „Better Man“ erzählt die Lebensgeschichte von Robbie Williams, er selbst wird dabei von einem animierten Affen dargestellt.