Sich die gute Laune verderben lassen, das kam für die Promis bei der alljährlichen Sommerparty von Olivia Jones (54) am gestrigen Dienstag (28. Mai) in Hamburg nicht in Frage. Trotzdem waren die Nazi-Parolen an Pfingsten auf der Nordseeinsel Sylt im Nobel-Club Pony auch dort Thema.
Olivia Jones wird angesichts der Sylt-Gröler mulmig zu Mute
„Wir sind der bunte Gegenentwurf zu diesen Kaschmir-Nazis auf Sylt. Wir zeigen, wie wichtig eine bunte und diverse Gesellschaft ist, wo jeder so sein kann, wie er gerne möchte. Nicht mehr und nicht weniger. Es geht um gleiches Recht und um Freiheit. Freiheit ist unser wichtigstes Gut und das ist momentan so sehr gefährdet, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte,“ sagt Olivia dem Berliner KURIER.
Die bekannteste Dragqueen Deutschlands hat sich für ihre eigene Party mit zahlreichen Gästen wie Verena Kerth (42), Patricia Blanco (53) und Matthias Mangiapane (40) natürlich besonders bunt herausgeputzt, um ein Zeichen zu setzen. Angst hat Olivia zwar nicht, doch mulmig wird ihr schon zumute angesichts des Videos, in dem eine Gruppe von jungen Leuten Parolen wie „Ausländer raus“ grölt. „Es ist sehr gefährlich, weil Worten meistens Taten folgen. Das ist das, was die AfD gesät hat. Dass gerade junge Menschen so intolerant und so ausländerfeindlich sind, hätte ich gar nicht für möglich gehalten.“
Julian F. M. Stoeckel glaubt: „Dieser Sylt-Gate ist überall“
Julian F. M. Stoeckel (37) macht sich vor allem deswegen Sorgen, weil Sylt längst kein Einzelfall ist: „Ich glaube, dass es das, was in Sylt abging, in ganz Deutschland gibt. Wir tun jetzt so, als wenn auf Sylt zu reiche Teenager mit der Rolex ein bisschen über die Stränge geschlagen sind. Nein, dieser Sylt-Gate ist überall.“ Das Verhalten der jungen Menschen käme laut Stoeckel „aus der Mitte der Gesellschaft“, was besonders problematisch ist. „Wir dürfen jetzt nicht anfangen, zu überlegen, ob die die große Gefahr sind. Ich glaube, man muss in seinem Umfeld schauen. Wenn du merkst, dort gibt es Leute, die sind antisemitisch oder ausländerfeindlich, musst du das im Keim ersticken und nicht immer nur auf die anderen gucken!“

Auch Dolly Buster findet, man sollte den Sylt-Grölern nicht zu viel Beachtung schenken. „Ich glaube, dass wir dieser einen Geschichte viel zu viel Aufmerksamkeit widmen. Wenn ich heute die Nachrichten angucke, höre ich nur noch: Sylt, Sylt, Sylt. Warum beachten wir das überhaupt? Jeder redet drüber, alle berichten darüber. Das brauchen wir nicht. Ignorieren!“, sagt sie.

