„Mein Anwaltsteam hat gute Arbeit geleistet, der Shadowban auf YouTube für Lauras Videoclip ‚Superstar‘ ist weg“, freute sich Michael Wendler am Wochenende. Das Musikvideo seiner Frau Laura Müller (23) war zwar auf YouTube zu sehen, aber schwer über die Suchleiste zu finden. Deshalb verbreiteten der Wendler und Laura das Gerücht, das Video sei durch einen Shadowban versteckt und somit zensiert worden. Doch was ist wirklich dran an der Vermutung?
YouTube meldet sich zum Shadowban zu Wort
Anders als bei normalen Shadowbans wird der User nicht gesperrt oder gelöscht, bei YouTube werden lediglich die Sichtbarkeit und die Reichweite der Beiträge eines Nutzers beeinträchtigt. Der Nutzer wird darüber aber weder informiert noch bekommt er bestätigt, dass sein Video mit einem Shadowban belegt wurde. Der Grund bei Laura Müller, so wurde vermutet, ist die erotische Aufmachung des Musikvideos.
Doch nun wird klar: Lauras Video hatte gar keinen Shadowban. YouTube selbst wies den Vorwurf eines Shadowbans gegenüber T-Online von sich. Dennoch: „YouTube hat eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen eingeführt. Unsere Experten wenden Altersbeschränkungen an, wenn sie beim Prüfen von Inhalten auf ein Video stoßen, das für Zuschauer unter 18 Jahren nicht geeignet ist“, heißt es in einem Statement. Die schlechte Auffindbarkeit hänge „mit der Altersbeschränkung im Rahmen des Jugendschutzes zusammen“.

Der Wendler und Laura Müller haben gegen die Richtlinien verstoßen
Auch der YouTuber Denny von „Dennys Trash Highlights“, der sich genauestens mit dem Thema beschäftigt hat, meint, dass es „de facto einfach nicht stimmt“, dass „Superstar“ einen Shadowban hatte.
„Nein, Laura Müller hat keinen Shadowban bekommen, sie hat gegen die allgemeinen YouTube-Richtlinien verstoßen und so ist der Jugendschutz bei YouTube aktiv geworden und hat das Video einfach nicht so gelistet wie andere Videos. Das ist aber kein Shadowban, das ist einfach eine ganz normale Art und Weise. Der Hauptgrund sind natürlich die erotischen Inhalte des Videos, aber auch das Wort OF – OnlyFans –, welches sie bestimmt 30-mal gesungen hat in dem Video, und das einfach eine Ü18-Plattform ist. Da braucht man sich nicht wundern.“
YouTube sei einfach eine familienfreundliche Plattform, auf der die Bewerbung von OnlyFans und Songtexte wie „Ich mach es gern im Auto, den Knüppel in der Hand, aber nur in ’nem Ferrari, denn der ist mir bekannt“ nicht erwünscht sind.
Was genau einen Shadowban von der Anwendung der Altersbeschränkungen unterscheidet, ist nicht klar. Bei dem Thema lässt sich das Videoportal aber auch nicht in die Karten schauen. ■