Sie waren und sind eine der berühmtesten Musiker-Familien der Welt – und ihre Story ist einfach legendär: Die Mitglieder der Kelly Family schafften es, sich gigantische Karrieren aufzubauen, obwohl sie ursprünglich als Straßenmusiker begannen. Jeder, der schon einmal einen Blick in den Hut eines Straßenmusikers geworfen hat, der weiß: Millionär kann man damit nicht werden. Oder vielleicht doch? Joey Kelly, der zum Kelly-Clan gehört, verriet jetzt in einem Podcast erstmals, was die Familie zu Beginn der Karriere mit Straßenmusik verdiente.
Kelly Family: So viel verdienten sie mit ihrer Straßenmusik pro Tag
Es ist eine Frage, die sich sicher viele schon einmal gestellt haben: Wie viel Geld haben die Mitglieder der Kelly Family auf der Straße verdient? Auch Entertainer Kurt Krömer fragte sich das scheinbar oft: Er habe die Familie mal am Kolosseum in Rom gesehen, ringsherum standen 300 oder 400 Zuschauer, sagte er jetzt im Podcast „Feelings“. Zu Gast ist in der aktuellen Folge Joy Kelly (52), der schockierende Einblicke in die finanziellen Geschäfte der Kelly Family („An Angel“, „Fell in Love With an Alien“) gibt. Wie viel die Familie wirklich verdiente: Bei den Summen dürften Fans die Ohren schlackern!
Die Kelly Family machte früher Straßenmusik, bevor der große kommerzielle Durchbruch kam. Sie spielten und sangen in Fußgängerzonen. Aber: Hat sich das gelohnt? Ja, wenn auch nicht gleich von Anfang an, erzählt Joey Kelly. Die Familie habe sehr viel gearbeitet. „Die ersten sieben bis zehn Jahre haben wir genug verdient, um über die Runden zu kommen. Irgendwann ist unser Handwerk auch besser geworden, wir wussten, wer unsere Zielgruppe ist. Wir wussten genau, welche Plätze die besten sind.“ Wissen, das sich auszahlte.
„Die letzten Jahre vor dem großen kommerziellen Durchbruch haben wir an schlechten Tagen auf dem Alex im Winter bei 12 Grad minus 3000 bis 5000 D-Mark verdient. An guten Tagen 20.000 bis 30.000 D-Mark.“ Es sind Zahlen, die auch Krömer nicht fassen kann. „Wir haben im Hausboot der Kelly Family, das in Köln stand, die ganzen Münzen immer in den gelben Kisten von der Post gestapelt. Und wir hatten über eine Million Mark nur in Hartgeld.“ Die Familie habe sogar extra eine Geldzählmaschine für 14.000 D-Mark angeschafft, die automatisch zählte und das Geld in Säcke packte. Die sei erforderlich gewesen – sonst hätten die Familienmitglieder jeden Abend zwei, drei Stunden sitzen müssen.
Auf dem Alex in Berlin verdiente die Kelly Family 30.000 D-Mark am Tag
Als der kommerzielle Erfolg kam, warf die Kelly Family noch mehr ab. Joey Kelly spricht von 80 bis 120 Millionen Mark Umsatz pro Jahr. Nicht nur die eigentliche Musik und die Konzerte seien ein Bombengeschäft gewesen, auch Fanartikel seien eine unglaubliche Geldquelle gegeben. Allerdings plaudert er auch über einige Familienmitglieder aus dem Nähkästchen. „Viele von meinen Geschwistern und auch mein Vater konnten mit Geld nicht umgehen. Manche von uns sind vollkommen durchgedreht“, sagt Joey Kelly. So kaufte sein Vater 1998 ein Schloss, obwohl Joey ihm sagte, dass das keine gute Idee sei. Doch als Familienoberhaupt entschied Papa.
Joey Kelly packt aus: Kelly Family konnte nicht mit Geld umgehen
5000Quadratmeter Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche, ein riesiger Park mit kilometerlangen Wasserwegen, die alle in Schuss gehalten werden mussten. „Das war einfach abgehoben, wir sind verrückt geworden“, sagt Joey Kelly. „Viele waren komplett crazy. Der Erfolg hat uns gefressen. Ich behaupte, ich bin nicht verrückt geworden. Weil ich den Sport hatte.“ Sein Hobby habe ihn immer in Aktion gehalten. „Wenn du Marathon laufen willst, musst du nach dem Konzert laufen gehen, damit du Kilometer frisst.“ 1999 sei er als vernünftiger Part der Familie deshalb eingesetzt worden, um die finanziellen Verhältnisse der Familie zu glätten.
Auch Jahre später dürfte die Kelly Family noch einmal ordentlich verdient haben – beim Comeback 2017. „Das Ding lief. Wir haben erst ein Konzert, 19. Mai 2017, in den Vorverkauf gesetzt. Dortmund, Westfalenhalle. Das Ding war in 17 Minuten ausverkauft, das zweite in 30 Minuten, das dritte in zwei Stunden. Wir dachten: Wie krass ist das denn?“ Für Joey Kelly steht fest: „Wir haben die coolsten Fans der Welt.“ Die Geschichte der Familie sei fantastisch. „Von der Straße auf die größten Bühnen – mehr kann man nicht machen.“ ■