Deutliche Ansage

Julian F. M. Stoeckel: „Wir müssen aufhören, Mittelmaß zu beklatschen“

Julian F. M. Stoeckel sieht es kritisch, dass für Reality-TV-Formate immer mehr Kandidaten ausgewählt werden, die auf Krawall aus sind.

Author - Julia Nothacker
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Julian F. M. Stoeckel sieht die Entwicklung in den Reality-TV-Formaten kritisch.
Julian F. M. Stoeckel sieht die Entwicklung in den Reality-TV-Formaten kritisch.wolf-sportfoto/Imago

In der Reality-TV-Branche fängt es langsam an zu beben. Ältere Realitystars, die schon seit Jahrzehnten im TV-Geschäft sind, sehen die aktuelle Entwicklung mit Skepsis. Immer mehr Dating-Show-Kandidaten scheinen die TV-Formate zu übernehmen und „die alten Reality-Hasen“ wie Kader Loth (51), Sarah Knappik (38) und Julian F. M. Stoeckel (37) zu verdrängen. Das machte sich auch bei den Reality Awards bemerkbar, die ausschließlich an jüngere Realitystars gingen. Doch genau das wollen sich die Älteren nicht gefallen lassen.

Kader Loth will Reality Awards boykottieren

Kader Loth schimpft zum Beispiel gegenüber dem Berliner KURIER bei der Weihnachtsparty der Fotoagentur „Am Ende des Tages“: „Ich hatte gehofft, dass es eine Kategorie für Leute gibt, die schon so lange dabei sind, vielleicht ein Preis für mein Lebenswerk als Queen of Reality. Da haben Leute einen Preis bekommen, die rumbumsen, sich schlagen und ganz böse Dinge machen. (...) Der Abend war für mich eine Niederlage. Ich habe mir den Veranstalter gleich zur Brust genommen. Ich habe gesagt: ‚Ihr hattet eure Chance, mich gibt’s nächstes Jahr nicht mehr. Ich bin nicht mehr dabei.‘ Wie kann man mich mit leeren Händen nach Hause fahren lassen? Das geht gar nicht!“

Und auch Julian F. M. Stoeckel (37) übt Kritik an den Entscheidungen der Produktionsfirmen und Sender, die zu sehr an den jungen Dating-Show-Kandidaten festhalten. Er findet: „Dass wir aufhören müssen, so viele Stupid People famous zu machen und dass wir auch Mittelmaß beklatschen. Am Ende müssen wir wieder dahin zurückkommen, eine Auslese zu treffen – zu Leuten, die wirklich unterhalten und nicht immer nur schreien, pöbeln, sich ausziehen, vö**** und diese ganzen bodenlosen Sachen machen. Nicht, weil ich es anderen nicht gönne, ganz im Gegenteil. Oft, wenn man etwas kritisiert, wird einem ja Neid unterstellt. Ich möchte unterhalten werden. Wenn ich aber nicht unterhalten werde, schalte ich weg, weil ich es nicht aushalte.“

Auch Julians Freundin Kader Loth ist sauer, wie die Reality Awards abliefen.
Auch Julians Freundin Kader Loth ist sauer, wie die Reality Awards abliefen.F. Kern/Future Image/Imago

Julian F. M. Stoeckel plädiert für eine gute Mischung im Dschungelcamp

Julian liebt das Dschungelcamp und will es auch weiter unterstützen, indem er zum Beispiel in der Dschungel-Show „Die Stunde danach“ als Experte auftritt. Trotzdem ist es ihm wichtig, nicht immer alles ausschließlich toll zu finden, sondern auch mal zu kritisieren, wenn es angebracht ist.

Dass in der neuen Dschungelcamp-Staffel allerhand Realitystars wie Yeliz Koc, Yasin Mohamed, Maurice Dziwak und Alessia Herren dabei sein sollen, findet Julian nicht gut: „Ich wäre schockiert, wenn so viele Trash-Darsteller kommen, und hoffe, dass das nicht der Fall ist. Ich bin niemand, der sagt, die dürfen alle nicht auftreten und sollen alle weg. Ich verstehe auch die Logik dahinter, aber ich denke trotzdem, eine gesunde, gute Mischung ist am Ende das Erfolgsrezept. Ich denke mir immer, das Dschungelcamp ist das letzte Format, wo gute und interessante Leute, die man vielleicht länger nicht mehr gesehen hat, und Leute wie ich damals, die man noch gar nicht so auf dem Schirm hatte, eine erste Bühne bekommen.“