Auf Social Media ein Hit

Harald Glööckler geht viral: Auch im Interview greift er plötzlich durch

Seitdem Harald Glööckler bei der TV-Show „My Style Rocks“ schimpft, erfreut sich der Designer einer ganz neuen Beliebtheit – erhält aber auch Kritik.

Author - Julia Nothacker
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Harald Glööckler bei seinem Fashion-Dinner in Berlin.
Harald Glööckler bei seinem Fashion-Dinner in Berlin.Photopress Müller/Imago

Wenn Harald Glööckler (59) auf den Tisch haut, dann ordentlich. Das haben wir auch bei unserem Interview mit dem Designer bei seinem „My Style Rocks“ Fashion-Dinner im Ermelerhaus in Berlin festgestellt. Als Herr Glööckler bei einer Antwort unterbrochen wird, greift er durch.

Harald Glööckler geht mit Schimpf-Videos viral

Seit Wochen gehen Videos aus der TV-Sendung „My Style Rocks“ (Sport1) in den sozialen Medien viral. Darin zu sehen: Ein aufgebrachter Harald Glööckler, der die Outfits der Kandidatinnen verbal zerreißt, in einer Szene wortwörtlich auf den Tisch haut und laut „Mann!“ ruft.

Am vergangenen Mittwochabend (29. Januar) veranstaltete der Modeschöpfer anlässlich der bevorstehenden Fashion Week ein Dinner für seine neue Kollektion, die den Titel der TV-Sendung trägt, mit der er gerade so polarisiert. Mit dabei waren prominente Gäste wie Dieter Hallervorden (89) und natürlich die „My Style Rocks“-Kandidatinnen Theresia Fischer (32) und Michelle Monballijn (46).

„Ich finde das lustig, ich reposte diese Videos auch, ich habe da viel Humor“, sagt Glööckler dem Berliner KURIER in Bezug auf die Videos, die aktuell die sozialen Medien beherrschen. „Es ist wie im Denver Clan: Man mag am Ende immer die Bösen. Ich wurde dafür eingekauft, um auf den Tisch zu hauen, also mache ich das auch.“ Ob er auch dann so streng ist, wenn die Kameras nicht laufen? Auf diese Frage liefert der pompöse Modezar keine eindeutige Antwort: „Die einen sagen so, die anderen sagen so.“

Die einen lieben und feiern Harald Glööckler für diese Impulsivität, die anderen kritisieren ihn und empfinden ihn als zu streng. Doch auch wenn der Designer im Netz viel kritisiert werden mag, im realen Leben begegnen ihm die Menschen stets positiv. „Wenn man es nach 40 Jahren im Business schafft, so viral zu gehen und so viele junge Menschen fasziniert, das ist schön. Ich bin gerade letztens erst aus dem Haus gegangen, gegenüber ist eine Schule, und dann kamen ein paar Schüler auf mich zu und meinten: ‚Ach, Herr Glööckler, können wir ein Foto machen?‘ Das ist doch wunderbar! Ich scheine den Menschen etwas zu geben, das ihnen gefällt: Authentizität. Ich bin ein Mensch, der authentisch ist und sagt, was er denkt. Wenn man die jungen Menschen fragt, sagen sie genau das: ‚Wir finden Herrn Glööckler toll, weil er sein Ding macht und es ihm scheißegal ist, ob das andere gut finden oder nicht.‘“

Harald Glööckler mit Michelle Monballijn, Theresia Fischer, Christina Grass und Samira Diasso.
Harald Glööckler mit Michelle Monballijn, Theresia Fischer, Christina Grass und Samira Diasso.N. Kubelka/Future Image/Imago

Runder Geburtstag und Trauer um Billy King

Ja, seit Jahrzehnten ist Harald Glööckler schon als Modeschöpfer aktiv, 1987 eröffnete er sein erstes Modegeschäft in Stuttgart, heute besitzt Glööckler mit seiner Marke „Pompöös“ ein Modeimperium. Glööckler feiert in diesem Jahr aber nicht nur neue Erfolge bei einer jüngeren Zielgruppe, sondern auch seinen 60. Geburtstag. „Es bleibt einem ja nichts anderes übrig. Ich habe eigentlich nicht vor, groß zu feiern, aber mein Management und meine Freunde haben was Großes vor. Wir werden sehen“, sagt Glööckler zu dem Thema lediglich.

Nach feiern ist Harald Glööckler aktuell verständlicherweise nicht zumute. Vor Kurzem ist sei geliebter Hund Billy King gestorben. Wie es ihm gerade geht? „Durchwachsen. Ich habe das erste Trauma überwunden, aber es ist natürlich nicht leicht“, erklärt er. Dann wird unser Interview plötzlich von jemandem aus Glööcklers Team unterbrochen – der Moment, in dem der strenge Herr Glööckler zum Vorschein kommt: „Einen kleinen Moment noch, ich möchte das zu Ende machen“, sagt er in einem dominanten Ton und beantwortet die Frage zu Ende: „Ich hatte die Idee, alleine spazieren zu gehen, und das war keine gute Idee, denn er fehlt überall.“ Daran, sich einen neuen Hund anzuschaffen, denkt Glööckler noch nicht. Zu frisch ist die Trauer um Billy King.