Der Aufschrei bei den Zuschauern war groß, als Max Uhrmacher „Germany's Next Topmodel“ verlassen musste. Der gebürtige Koblenzer, der seit einiger Zeit in Berlin lebt, war Kandidat in der GNTM-Staffel, in der erstmals auch Männer teilnehmen konnten. Doch Max verbindet mit der Castingshow leider nicht nur positive Erinnerungen. Während den Dreharbeiten ist sein Vater an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.
Mit dem Berliner KURIER spricht Max jetzt über diese Zeit und wie er den Tod seines Vaters verarbeitet. Dabei hilft ihm die Zusammenarbeit mit der Marke PopSockets, die Handy-Griffe, sogenannte PopGrips, entwickelt. Mit der Limited Edition kann man sich sogar sein individuelles PopGrip designen, fünf Euro pro Kit werden an die Koblenzer Palliativstation und den Wünschewagen gespendet.
Max Uhrmacher half die Charity-Aktion bei der Trauerarbeit
Berliner KURIER: Max, wie kam es zu der Zusammenarbeit zwischen dir und PopSockets?
Max Uhrmacher: Ich wollte den Menschen, die meinem Vater seine letzten Tage erleichtert haben, etwas zurückgeben. Auf der Palliativstation und bei dem Wünschewagen in Koblenz arbeiten die Menschen ehrenamtlich. Ich wollte aber nicht einfach nur eine Spendenaktion organisieren, sondern habe mir gewünscht, dass die Menschen ein Stück von mir bekommen. Ich mag es, zu basteln, ich liebe Glitzer und ich habe wegen meines Jobs das Handy die ganze Zeit in der Hand. Also dachte ich, wäre das mit den PopGrips eine coole Idee. Sie sind für mich wir eine Art Schmuckstück oder ein erweitertes Accessoire.
Was war der letzte Wunsch deines Vaters?
Mein Vater hat immer gerne viele Leute um sich gehabt und hat gerne Partys gefeiert. Weil er aber viel gearbeitet hat und es nicht so oft die Möglichkeit gab, spontan Freunde zu treffen, haben wir einmal im Monat so ein Treffen mit allen veranstaltet. Deswegen war es auch sein letzter Wunsch, eine Abschiedsfeier zu bekommen. Dieser Wunsch wurde vom Wünschewagen organisiert.
Inwiefern hilft dir diese Charity-Aktion bei der Trauerarbeit?
Ich dachte eigentlich, dass ich das Ganze schon verarbeitet hätte. Aber jetzt habe ich mich noch mal mehr damit beschäftigt und durch dieses Projekt habe ich das alles quasi ein zweites Mal verarbeitet. Das habe ich auch gebraucht. Mir wurde bewusst, dass die Verarbeitung tief in mir drinnen eigentlich viel länger dauert, als man annimmt.

„Ich finde es wichtig, über den Tod zu sprechen“
Warst du darauf vorbereitet, dass dein Vater stirbt?
Richtig darauf vorbereitet sein, dass jemand aus der Familie stirbt, kann man gar nicht. Klar, man wusste, der Krebs ist da und das wird nicht gut ausgehen, aber der Zeitpunkt war noch nicht klar. Letztendlich kam alles schneller als gedacht. Dadurch, dass man weiß, dass es passieren wird, ist es vielleicht ein bisschen einfacher, damit umzugehen. Aber im Endeffekt war es trotzdem so, dass es mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Es war eine extreme Zeit in den letzten Monaten. Umso besser ist es, dass ich jetzt etwas gefunden habe, womit ich das Ganze noch mal aufarbeiten und womit ich das Thema auch den Leuten näher bringen kann. Ich finde es wichtig, über das Thema Krebs bzw. den Tod allgemein zu sprechen, denn er ist Teil von unserem Leben. In unserer Gesellschaft wird das Thema oft verschwiegen.
Hat dein Vater deine Teilnahme bei GNTM noch mitbekommen?
Er wusste, dass ich in der Show mitmachen will. Kurzzeitig habe ich auch überlegt, nicht mehr teilzunehmen, weil ich gemerkt habe, dass es langsam ernster wird. Aber er meinte zu mir, ich soll auf jeden Fall mitmachen. Es war schon immer mein Traum, an der Show teilzunehmen. Leider konnte er die Ausstrahlung dann nicht mehr sehen. ■