Die Finalisten von „Germany’s Next Topmodel“ stehen fest: Am kommenden Donnerstagabend (19. Juni) wird zwischen Magdalena, Zoe oder Daniela und Pierre, Moritz und Jannik entschieden, welche Frau und welcher Mann GNTM 2025 gewinnen. Kurz vor dem Finale musste Eliob die Show verlassen und genau das kritisiert er jetzt. Er ist der Meinung, er hätte als POC (People of Color) eigentlich einen Platz im Finale verdient gehabt.
Eliob kam als letztes schwarzes Model nicht ins GNTM-Finale
Eliob hätte es sich zwar gewünscht, er ahnte aber bereits, dass er es nicht ins Finale von „Germany’s Next Topmodel“ schaffen würde. Der Grund: Bereits im letzten Jahr gewann Jermaine Kothé die Show. Deutschland sei noch nicht so weit, dass zwei schwarze Kandidaten nacheinander gewinnen würden, glaubt Eliob im YouTube-Interview mit GNTM-Experte Ramon Wagner.
Trotzdem glaubte Elion daran, dass er es zumindest ins Finale schaffen würde: „Wir sind im Jahr 2025, es ist schon noch immer wichtig, Repräsentation zu zeigen, auch in einer Fernsehshow. (...) Das bedeutet, es ist halt ein komplett weißer Cast im Finale. Das spiegelt ein bisschen die weltweit politische Situation für marginalisierte Personen wieder. Auch in Deutschland geht das in eine nicht so gute Richtung. Vielleicht hat das was damit zu tun, vielleicht auch nicht. Fakt ist, es ist kein diverser Cast.“
Ramon Wagner versteht diese Gedanken zwar, stellt aber die Frage, ob Diversität vor Leistung stehen sollte und eröffnet damit eine interessante Diskussion. Auch andere GNTM-Kandidaten wie Aaliyah als Curvy Model und Jannik als Petit Model sind in der Branche noch immer selten und gelten damit ebenfalls als divers. „Die Frage ist, was legen wir dann in die Waagschale: Die Quote, die bei beiden erfüllt wäre, nur auf unterschiedlichen Ebenen, oder die gefühlte Leistung?“, fragt Ramon und lässt die Antwort offen.

Quote oder Leistung – was zählt bei GNTM?
Eine „richtige“ Antwort kann es auf diese Frage wohl nicht geben. Doch Ramon Wagner stellt für sich klar: „Ich bin mit einem Mann zusammen, das ist auch kein Geheimnis – ich möchte nicht der quoten-homosexuelle Mann sein, egal wofür. Ich möchte, wenn ich irgendwo platziert oder erwähnt werde, dass die Leute sagen: ‚Den wollen wir haben, weil wir die Sachen gut finden, die er macht.‘“
Diese Meinung unterstützen auch eine Vielzahl der User in den Kommentaren:
- „Ich fand es etwas schade, dass er sein Ausscheiden auch auf die Hautfarbe bezogen hat. Bei GNTM ist völlig egal, welche Hautfarbe man hat. Es zählt Leistung und natürlich auch, welcher Model-Typ gerade am besten gebucht wird.“
- „Diversity bedeutet Chancengleichheit und nicht Ergebnisgleichheit – über Letzteres entscheidet die Leistung. Wenn man das Leistungsprinzip aushebelt, tut man dem Diversity-Gedanken kein Gefallen – im Gegenteil.“
- „Er kann nicht nur ins Finale kommen, damit seine Hautfarbe repräsentiert ist! Wer Leistung bringt, hat ins Finale zu kommen und die Finalisten haben das durch die Bank gebracht. Leistung zählt, Hautfarbe und Orientierung ist, meiner Meinung nach, bei diesem Format irrelevant.“