Vor wenigen Wochen machte Fiona Erdmann (35) öffentlich, dass sie zum zweiten Mal eine Fehlgeburt erlitten hat. Im April 2021 verloren sie und ihr Partner Moe erstmals ein Baby. Als der Berliner KURIER Fiona bei der Modeshow von Designer Danny Reinke auf der Fashion Week in Berlin trifft, spricht die Influencerin auch über den traurigen Grund für ihre Offenheit.
Fiona Erdmann hat einen Wetterschock
„Ich habe einen Wetterschock! Dieser Wind und die Kälte – das fühlt sich so an, als würde ich eine Backpfeife bekommen. Daran muss ich mich immer erst wieder gewöhnen. Auf der anderen Seite genieße ich das kalte Wetter aber auch. So was haben wir ja in Dubai gar nicht. Deswegen ist das mal eine schöne Abwechslung“, erzählt Fiona im Interview. Die ehemalige GNTM-Kandidatin und ihr Freund leben mit den zwei gemeinsamen Kindern Leo (3) und Neyla May (1) seit ein paar Jahren in der Influencer-Hochburg Dubai.
In Deutschland ist Fiona gerade wegen eines Jobs, da nimmt sie die Fashion Week gerne mit, sagt sie. Das ist die bisher längste Zeit, die sie von ihren Kindern getrennt ist. „Dieses Mal ist es mir sehr schwergefallen, so lange weg zu sein. Sonst war es so, dass ich mich auch mal gefreut habe, Zeit für mich zu haben. Aber jetzt ist die Sehnsucht schon sehr groß. Die Kinder vermissen mich weniger als ich sie. Das ist natürlich das Beste, was einem passieren kann: Wenn die Kinder das gar nicht richtig mitbekommen, dass man mehrere Tage nicht da ist. Ich möchte ja auch nicht, dass meine Kinder traurig sind.“

Zweite Fehlgeburt und unangebrachte Schwangerschaftskommentare
Trotz Wetterschock und Kindersehnsucht strahlt Fiona an diesem windigen Tag in Berlin. Nicht alle werden dafür Verständnis haben. Doch Fiona möchte sich nun mal nicht verkriechen. „Ich bin jemand, der sehr offen mit allem umgeht, und finde es wichtig, dass man sowohl die schönen als auch die nicht so schönen Momente im Leben teilt. Genauso wichtig ist es mir aber auch, dass ich den Menschen meine Zuversicht zeige. Es ist traurig, es war nicht einfach, aber ... Ich stehe auf, mache weiter, mache mein Ding. Viele Leute haben mir geschrieben: ‚Wow, bei allem, was passiert ist, bist du wieder am Start. Du bist ein krasses Vorbild.‘ Ich möchte in dieser Position, in der ich glücklicherweise bin, mit meiner Reichweite genau so etwas vermitteln – etwas Positives. Ich möchte zeigen, nach jeder traurigen Situation, nach jedem Down kommt auch wieder ein Up. Es liegt auch in euren Händen.“
Es gab einen bestimmten Grund, warum Fiona mit der Fehlgeburt an die Öffentlichkeit ging. Menschen gratulierten ihr bereits zur Schwangerschaft, obwohl darüber noch gar nichts bekannt war. „Und ich verstehe es bis heute nicht, warum zum Teufel nimmt man sich das eigentlich heraus!?! Es gibt so viele Umstände! Ein Frauenkörper macht Unglaubliches durch! Frauen können einen aufgeblähten Bauch haben, einfach etwas mehr gegessen haben und eventuell auch krankheitsbedingt ein Bäuchlein haben. Vielleicht auch einen unerfüllten Kinderwunsch haben und durch Medikamente ein Bäuchlein haben. Oder eben auch wie ich ein nicht lebendiges Baby in sich tragen und gerade eine richtig schwierige Phase im Leben durchmachen“, kritisierte Fiona auf Instagram und appellierte dann an ihre Fans: „Lasst diese Kommentare sein. Verkneift es euch! Selbst wenn ihr eine Vermutung habt! Ihr wisst nicht, wie schmerzlich so ein Kommentar sein kann!“
Dieses Thema liegt Fiona sehr am Herzen. Immer wieder erleben Frauen, ob prominent oder nicht, diese Situation. „Das ist allgemein ein wichtiges Statement. Dass man einfach mal kurz überdenkt, was man sagt. Ich glaube, man ist gerade im Internet sehr schnell damit, Dinge einfach rauszuschreien, ohne über die Auswirkung nachzudenken. Gerade diese Frage: ‚Bist du schwanger?‘ – Ich kriege das so oft mit. Ich komme auch häufig in die Situation, in der ich bei Freunden denke: ‚Ach, die sind ja jetzt auch in dem Alter, in dem man übers Kinderkriegen nachdenkt.‘ Aber ich verkneife mir den Kommentar: ‚Hey, wie sieht es bei euch aus? Wollt ihr Kinder?‘ Wenn das von ihnen angesprochen wird, dann klar, können wir darüber reden. Aber woher will ich wissen, wie die Situation bei ihnen aussieht? Manchmal muss man einfach ein bisschen sensibel sein und überlegen, ist das jetzt etwas, bei dem ich mich reindränge und vielleicht eine Wunde aufreiße? Ich will damit jetzt aber auch nicht vermitteln, dass man bei allem die Klappe halten sollte. Aber es gibt einfach ein paar sensible Themen, bei denen man vorsichtig sein muss.“ ■