Es geht nach Hollywood!

DIESE Deutschen kämpfen um den Oscar

Der renommierteste Preis der Filmindustrie steht vor der Tür. Und auch Deutschland ist am Start - ob wir den Goldjungen ins Land holen können?

Author - Jana Hollstein
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Deutschlands größte Hoffnung: Konklave-Regisseur Edward Berger.
Deutschlands größte Hoffnung: Konklave-Regisseur Edward Berger.Jordan Strauss/AP/dpa

Die 97. Academy Awards sind in jedem Jahr das Highlight der Filmbranchen-Preise, aber diesmal hat die Oscar-Preisverleihung schon im Vorhinein für Aufregung gesorgt. Denn die bis heute andauernden Feuer in Los Angeles und Umgebung hinterlassen zerstörtes Hab und Gut bei großen Teilen der Filmindustrie, auch die Mitglieder der Academy sind Leidtragende.

Ob die Veranstaltung dieses Mal so stattfinden wird wie ursprünglich geplant? Wahrscheinlich nicht, auch wenn Genaueres nicht feststeht. Aber was sicher ist: Über die Nominierten wird auch im Voraus viel geredet werden! Hier finden Sie alles, was Sie über die Filme wissen müssen.

Rekordverdächtig weit vorne bei den Oscars: „Emilia Pérez“

Wer die bisher verleihten Hollywood-Preise verfolgt hat, wird von den meistnominierten Filmen nicht überrascht sein. Das Musical „Emilia Pérez“ sahnte so richtig ab, mit 13 Nominierungen hat der Film mehr als alle anderen und stellt außerdem einen Rekord auf als der meist-nominierte, nicht-englischsprachige Film in der Geschichte der Oscars.

„Der Brutalist“ und „Wicked“ folgen darauf mit jeweils zehn Nominierungen. Während Wicked noch vereinzelt in Kinos gezeigt wird, ist der Kinostart von „Der Brutalist“ erst am 30. Januar. Sie haben also noch genug Zeit, ihn sich vor der Oscar-Verleihung anzusehen, und die brauchen Sie auch: Es ist nämlich ein dreieinhalbstündiges Epos mitsamt viertelstündiger Pause.

Ralph Fiennes als Dekan Lawrence in Konklave.
Ralph Fiennes als Dekan Lawrence in Konklave.Leonine Studios/Focus Features

Mit „Konklave“ hat Deutschland bei den Oscars Heimvorteil

Ebenfalls viele Nominierungen bekamen „A Complete Unknown“ und „Konklave“, nämlich jeweils acht. „A Complete Unknown“ ist ein Film über das Leben von Bob Dylan, der auf der Berlinale seine Deutschland-Premiere feiern wird. Aber richtig interessant wird es für uns bei „Konklave“. Die Buchverfilmung über die fiktionale Wahl des nächsten Papstes ist nämlich DIE deutsche Oscar-Hoffnung.

Regisseur ist Edward Berger, dessen Vorläufer „Im Westen Nichts Neues“ (eine Neuverfilmung des Klassikers) damals mit so einigen Goldjungen nach Hause gegangen ist. Den Film kann man übrigens auch auf Netflix streamen. Damit hat sich Berger auf jeden Fall als Favorit der Academy etabliert, weswegen es umso überraschender ist, dass die Nominierung für die Beste Regie dieses Jahr ausblieb. Kleines Trostpflaster: Isabella Rossellini hat nach einer jahrzehntelanger Karriere mit „Konklave“ endlich eine Oscar-Nominierung in der Tasche.

„Die Saat des Heiligen Feigenbaums“ und „September 5“ hoffen auf Oscars

Aber auch jenseits von „Konklave“ dürfen wir Deutsche ordentlich für unsere Landsgenossen in Übersee mitfiebern. „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ wurde von Deutschland als Beitrag in der Kategorie Bester Internationaler Film eingereicht und hat es tatsächlich in die Riege der Nominierten geschafft. Der Film ist eine iranisch-deutsch-französische Koproduktion über die landesweiten politischen Proteste im Iran 2022.

Eine weitere deutsche Koproduktion ist „September 5“ von Tim Fehlbaum, ein Thriller über das Münchner Olympia-Attentat 1972. Damals waren Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen und schließlich ermordet worden. Der Film hat eine Nominierung als Bestes Drehbuch bekommen. Wie groß die Gewinnchancen sind? Wahrscheinlich eher durchwachsen. Aber hoffen darf man. Die Oscars werden auf der Live-Veranstaltung am 3. März vergeben.