„Ich habe von jungen Jahren an Dinge erlebt, die ich bis heute nicht vergessen kann.“ Charlize Theron war erst 15, als ihre Mutter Gerda Maritz ihren betrunkenen Ehemann Charles vor den Augen der Tochter erschoss. Die Oscargewinnerin spricht seither so gut wie nie öffentlich über das traumatischste Ereignis ihres Lebens. Im Magazin Town & Country machte die 48-Jährige jetzt eine seltene Ausnahme.
Charles Theron war ein Alkoholiker, der seine Frau misshandelte. Am 21. Juni 1991 erschien er volltrunken mit einem Gewehr bewaffnet auf der Familienfarm vor den Toren von Johannesburg. Charlize und ihre Mutter schlossen sich im Kinderzimmer ein, als der Vater mit der Drohung „ich werde euch heute Nacht beide abknallen“ durch die Tür schoss. Worauf Mutter Gerda mit ihrem Revolver zurückschoss. Charles Theron wurde tödlich getroffen. Die Staatsanwaltschaft entschied auf Notwehr.

Theron, die inzwischen selbst zweifache Mutter ist, unterstützt heute Organisationen, die sich den Kampf gegen häusliche Gewalt auf die Fahnen geschrieben haben. Vor drei Jahren startete sie die #TogetherForHer-Initiative, mit der sie auf eine Gewaltwelle gegen Frauen während des Pandemie-Lockdowns in Südafrika aufmerksam machte: „Frauen waren zuhause mit ihren Peinigern eingeschlossen und es kam zum Femizid in Südafrika – worüber niemand redete.“
Charlize Theron setzt sich für misshandelte Frauen ein
Ihr Einsatz für misshandelte Frauen ist kein Zufall: „Natürlich kann man da eine sehr einfache Verbindung ziehen. Doch ich glaube, es ist sehr viel komplexer für mich als eine einzige Nacht des Traumas in meinem Leben.“

Für Theron ist „geschlechterspezifische Gewalt“ etwas, was nicht nur in Südafrika, sondern überall auf der Welt allgegenwärtig ist: „Allein, weil ich eine Frau bin, wäre es schwer, davon nichts mitzubekommen.“ Hinzu kommt, dass Charlize als Mädchen in einem Land aufwuchs, das unter Apartheid und den fatalen Auswirkungen einer von der Regierung totgeschwiegenen AIDS-Epidemie litt: „Ich war 10 Jahre als, als Menschen um mich herum starben. Wir hatten alle Angst, weil es keine Informationen über die Ursachen gab.“
Therons Fazit: „In einem Land mit Apartheid und AIDS aufgewachsen zu sein, hat bei mir seelische Narben hinterlassen – ich würde fast sagen, sogar mehr als die eine Nacht in meinem Leben!“