Meist beginnt es mit Rötungen auf der Wange, später ist auch der Körper großfleckig damit übersät. Derzeit sind viele Kinder an Ringelröteln erkrankt. Eine Infektion mit dem Parvovirus B 19. Wie Ringelröteln übertragen werden, wie die Erkrankung verläuft, worauf man achten muss und für wen sie gefährlich werden können, erklärt Patrick Hundsdörfer, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch.
Wie werden Ringelröteln übertragen?
Ringelröteln-Viren werden vor allem über feinste Speichel-Tröpfchen in der Luft von Mensch zu Mensch weitergetragen. Diese gelangen durch Niesen, Husten oder Sprechen in die Luft. Aber auch über Hände können die Viren weitergegeben werden. Aus diesem Grund empfiehlt sich ein gründliches und regelmäßiges Händewaschen sowie Niesen in die Armbeuge zum Infektionsschutz. Die Ansteckungsgefahr ist in den Tagen vor dem Auftreten des Hautausschlags am größten. Sie besteht allerdings nur für Menschen, die noch nicht an Ringelröteln erkrankt waren. Wer die Krankheit einmal überstanden hat, ist lebenslang geschützt.
Wie erkenne ich Ringelröteln?
Gut erkennbar sind Ringelröteln an dem typischen Hautausschlag: Circa eine bis zwei Wochen nach der Ansteckung mit dem Parvovirus B19 bilden sich schmetterlingsförmige, großfleckige Rötungen auf den Wangen. Diese treten mit einer Verzögerung von weiteren ein bis zwei Tagen zusätzlich auf Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß auf und können eine Girlanden- oder Ringelform annehmen. Nach Tag sieben bis zehn verblasst der Ausschlag und verschwindet. Das ist der übliche Verlauf des Hautausschlags. Wenn Krankheits-Symptome auftreten, ähneln diese einem grippalen Infekt mit Fieber, einer Schwellung der Lymphknoten, Kopfschmerzen und Unwohlsein.

Wie werden Ringelröteln behandelt?
Da die Erkrankung vor allem bei Kindern in der Regel harmlos verläuft, ist eine Behandlung der Beschwerden normalerweise nicht erforderlich. Bei Fieber, Muskel- oder Gelenkschmerzen kann man fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente (wie Ibuprofen oder Paracetamol) einnehmen.
Können Ringelröteln gefährlich werden?
Während eine Ringelröteln Erkrankung bei Kindern oftmals symptomlos verläuft und keine größere gesundheitliche Gefährdung darstellt, sollten andere Risikogruppen besondere Vorsicht walten lassen. Hierzu zählen in erster Linie Schwangere, die die Ringelröteln noch nicht selbst durchgemacht und keinen Schutz gegen Ringelröteln haben. Während der Schwangerschaft, vor allem bis einschließlich der 20. Schwangerschaftswoche, können die Viren auf das ungeborene Kind übertragen werden. Dies kann zu einer lebensgefährlichen Schädigung der Blutbildung des Ungeborenen führen. Bei Kontakt zu Ringelröteln-Infizierten sollten Schwangere sofortigen Kontakt zu ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin aufnehmen.
Ebenso gefährdet sind Menschen mit einer Immunschwäche oder einer angeborenen Erkrankung des Blutsystems, wie Sphärozytose, Thalassämie oder Sichelzellanämie. Hier kann die Erkrankung gelegentlich zu bedrohlicher Blutarmut führen. Zudem kann eine Ringelrötel-Erkrankung bei Erwachsenen, die diese im Kindesalter noch nicht durchgemacht haben, häufig schwerer verlaufen. Auch hier sollten Betroffene bei ihrem Arzt oder ihrer Ärztin vorstellig werden. ■