Zwischen sechs und zwölf Liter Wasser gibt ein Vier-Personen-Haushalt pro Tag an die Luft in seiner Wohnung ab. Deshalb sollte mindestens drei bis vier Mal pro Tag die Luft komplett ausgetauscht werden - besonders wenn man den ganzen Tag abwesend ist.
Im Winter reichen dazu drei bis fünf Minuten Stoß- oder Querlüften bei niedrigen Außentemperaturen oder Wind. „Anders als häufig befürchtet, werden die Innenwände durch umsichtiges Stoßlüften kaum ausgekühlt“, so Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF).
Besonders nach dem Schlafen oder Kochen: Fenster auf!
Wann man am besten lüftet, kommt auch auf den Raum und die Nutzung an. Nach dem Duschen, Baden, Kochen oder Schlafen sollte die feuchte Luft sofort ausgetauscht werden, raten die Experten.
Auch direkt nach dem Aufstehen sollte man das Schlafzimmer gut durchlüften. „Anschließend tagsüber auf mindestens 16 bis 18 Grad Celsius beheizen“, heißt es von der Verbraucherzentrale: „Je höher die Luftfeuchtigkeit und niedriger die Raumtemperatur, umso größer ist das Schimmelrisiko.“
Häufiges Lüften ist auf jeden Fall beim Wäschetrocknen in der Wohnung nötig, egal ob auf dem Wäscheständer oder im Trockner, so der VFF. Auch viele Pflanzen und Aquarien sind Feuchtequellen - sind diese in der Wohnung vorhanden sollte ebenfalls öfter gelüftet werden.
18 bis 22 Grad und 40 bis 60 Prozent Luftfeuchte sind optimal
Ein gesundes Wohnklima schafft, wer ein passendes Verhältnis von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit anstrebt: Je nachdem, ob die Bewohner etwa auf dem Sofa sitzen oder im Haushalt arbeiten, liege es bei einer Temperatur von 18 bis 22 Grad Celsius und bei einer relativen Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent.
Die Verbraucherschützer empfehlen, ein Hygrometers zur Messung der Luftfeuchtigkeit im Raum zu nutzen. Hygrometer gibt es für wenige Euro, sie können dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit richtig zu regulieren.
Wie niedrig die Luftfeuchtigkeit sein muss, hänge auch vom Bauzustand und der Außentemperatur ab: In einem gut gedämmten Gebäude könne ein Wert von rund 60 Prozent in der Wohnung „für einige Zeit“ kein Problem sein. Bei schlechter Gebäudedämmung können an kalten Tagen schon 40 Prozent an den Wärmebrücken und in Raumecken zu viel sein. Liegt die Luftfeuchtigkeit längere Zeit über 50 Prozent, sollte gelüftet werden.
Fenster nicht auf Kipp, sondern vollständig öffnen
„Wichtig für das richtige Lüften ist, dass die Fenster vollständig geöffnet werden“, sagt VFF-Geschäftsführer Lange. Dauerhaftes „Auf Kipp“-Stellen lasse Räume auskühlen. Er rät: „Während des Lüftens sollten die Heizkörper heruntergeregelt werden, entweder händisch oder über automatische Heizventile, die einfach und kostengünstig nachgerüstet werden können.“
Doch mehrmaliges Öffnen des Fensters allein reicht manchmal nicht aus, um die in Handtüchern, Bettdecken oder Oberflächen von Wänden und Möbeln gespeicherte Feuchtigkeit loszuwerden, warnt die Verbraucherzentrale. Ein gleichmäßiger Luftaustausch nach dem Stoßlüften könne bei Bedarf durch eine Lüftungsanlage, wie etwa eine Abluftanlage im Bad, unterstützt werden, erklären die Experten.