Weihnachten ist das Fest der Liebe – und bei dem ganzen Stress, den uns das Fest einbringt, können wir davon eine große Portion gebrauchen. Im Bett zum Beispiel. Sich einfach mal fallen- und aufeinander einlassen, sich richtig verwöhnen, statt wilde Bettakrobatik zu veranstalten oder aber erschöpft einzuschlafen, sobald das Licht aus ist: Das tut der Psyche genauso gut wie der Beziehung.
„Liebe machen“ – was ist das eigentlich?
„Liebe machen“ („to make love“) ist im Englischen ein sehr zahmer Euphemismus für Sex, den wir mangels eines deutschen Pendants einfach eins zu eins übersetzt haben. Aber warum auch nicht? Wer Liebe macht, der hat gefühlvollen Sex, der die emotionale Verbindung der Beteiligten körperlich ausdrückt. Macht man diese Erfahrung, fühlt es sich im Nachhinein oft zu vulgär an, zu sagen, man habe Sex gehabt. Nein – man hat Liebe gemacht.
Bei liebevollem Sex nimmt man sich Zeit miteinander, anstatt einfach nur schnell die altbekannten erogenen Zonen akzuklappern wie bei einem Videospiel. Das gibt beiden die Chance, auf ihre Kosten zu kommen, weil der Genuss des jeweils anderen für beide im Fokus steht. Liebevoller Sex bedeutet auch intensiver, zärtlicher Augenkontakt, viel Küssen und sanfte, erkundende Berührungen. Die Akrobatik lassen Sie vor der Schlafzimmertür: Besser, man verweilt in einer Stellung. Die Technik ist zweitrangig, wichtiger ist die emotionale Nähe.

So wird Liebe machen nicht zu langweiligem Sex
„Oh je“, denkt sich da vielleicht so mancher, „das klingt ganz schön langweilig.“ Aber muss es natürlich nicht! Liegt der Fokus auf Sinnlichkeit statt auf Schnelligkeit, hat man die Möglichkeit, mehr übereinander zu erfahren, und das ist niemals langweilig. Wer davon noch nicht überzeugt ist, für den hier ein paar Denkanstöße und Ideen, wie auch liebevoller Sex spannend bleibt:
1. Nur weil der Sex zärtlich und genüsslich ist, heißt das nicht, dass Sie eine To-do-Liste abarbeiten müssen. Wenn zum Beispiel Vor- und Nachspiel eher den Wind aus den Segeln nimmt, lassen Sie es einfach weg. Wichtig ist nur, dass man sich nahe ist.
2. Auch still sein muss es beim Liebe machen noch lange nicht. Es darf genauso laut sein und gestöhnt werden. Selbst Reden ist nicht ausgeschlossen – Kommunikation ist schließlich das A und O der Innigkeit. Nur übertreiben sollten Sie es nicht unbedingt: Schließlich geht es vor allem um emotionale und körperliche Nähe.
3. Entschleunigung bedeutet nicht, dass Orgasmen verboten sind, im Gegenteil. Aber: Der Weg ist das Ziel. Genießen Sie gemeinsam die guten Gefühle und die Verbundenheit, solange Sie eben können. Wenn Sie ein bisschen experimentierfreudig sind, dann probieren Sie doch mal den Sex-Trend Karezza. Hierbei ist der Orgasmus tatsächlich verboten. Viele Paare, die das ausprobieren, berichten davon, dass sie eine stärkere Verbundenheit zueinander fühlen.


