Kennen Sie das auch? Sie wachen mitten in der Nacht gegen 3 Uhr früh auf, sind sofort hellwach und haben keine Chance mehr einzuschlafen? Das passiert nicht nur Ihnen, das Phänomen ist weit verbreitet und Ärzte nennen die dafür typische Zeit zwischen 3 und 4 Uhr früh die Wolfsstunde. Das Aufwachen ist auch keine Folge von Stress, sondern hat einen ganz einfachen Hintergrund. Was es mit der Wolfsstunde auf sich hat und wie Sie die Schlafprobleme austricksen können, erfahren Sie hier:
Etwa 25 Prozent der Deutschen leiden irgendwann in ihrem Leben unter Schlafstörungen. Oft geht es darum, dass man schlecht einschläft, andere schrecken häufig aus dem Schlaf auf, etwa durch einen Albtraum, und schlafen dann wieder schnell ein. Es gibt aber auch Schlafprobleme, die Mediziner häufiger beobachten als andere. Eines von ihnen ist das Aufwachen zur sogenannten „Wolfsstunde“. Diese Bezeichnung stammt vermutlich aus dem Altertum und bezieht sich darauf, dass in der tiefsten Nacht keiner außer dem nachtaktiven Wolf wach ist. Und schuld an dieser Schlaflosigkeit ist der nächtliche Wechsel in unserem Hormonhaushalt.
Für den Schlaf maßgeblich sind die Hormone Melatonin, Serotonin und Cortisol. In der ersten Nachthälfte ist der Anteil des Stresshormons Cortisol sehr niedrig. Deshalb schläft man in dieser Zeit besonders tief. Während der zweiten Schlafhälfte steigt der Cortisol-Spiegel aber wieder leicht an. Deshalb wachen wir eher auf.
Hormonspiegel um 3 Uhr nachts besonders ungünstig
Gegen 3 Uhr morgens ist gleichzeitig der Spiegel des Schlafhormons Melatonin hoch, das neben dem schlaffördernden Effekt auch eine negative Auswirkung auf unsere Stimmung hat. Wachen wir zur Wolfsstunde auf, kommt man deshalb schneller ins Grübeln, macht sich Sorgen und schweift schneller in düstere Gedanken ab.

Und was kann man tun, um dieses Gedankenkarussell zu vermeiden?
Was hilft, ist sich zuerst einmal klarzumachen, dass das nächtliche Aufwachen völlig normal ist und ausschließlich hormonbedingt. Bevor man aber zu sehr ins Grübeln kommt, sollte man kurz aufstehen und das Licht anmachen, damit der Melatonin-Spiegel im Körper sinkt.
Man könnte in dieser Zeit zum Beispiel in der Küche ein Glas Wasser trinken gehen. Danach sollte es einfacher sein, wieder in den Schlaf zu finden. Und machen Sie sich bewusst, dass es sich nicht lohnt, finsteren Gedanken nachzugeben. Aber zu lange sollten Sie das Licht nicht angeknipst lassen, sonst wird der Körper unnötig auf Touren gebracht, auch Computer oder Handy sind wegen des anregenden Lichts tabu.■